Presseaussendung · 30.05.2017 Vorarlberger Wissenschaftspreis 2017 für Mediziner Reinhard Fässler Verleihung im Landhaus am 13. November

Veröffentlichung
Dienstag, 30.05.2017, 09:34 Uhr
Themen
Wissenschaft/Preis/Wallner/Mennel
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Der Mediziner Reinhard Fässler erhält den diesjährigen Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg, geben Landeshauptmann Markus Wallner und Wissenschaftslandesrätin Bernadette Mennel bekannt. Der Würdigungspreis wird geteilt und geht an den Wirtschaftswissenschafter David Stadelmann und an den Computerwissenschafter Andreas Wendel. Der Elektrotechniker Marco Furchi, die Wirtschaftswissenschafterin Susanne Mayer und der Chemiker Andreas Oesterreicher erhalten je einen Spezialpreis. Die Verleihung der Preise wird von Landeshauptmann Markus Wallner am 13. November im Landhaus in Bregenz vorgenommen.

Als Ausdruck der Wertschätzung und Anerkennung für geleistete wissenschaftliche Arbeit vergibt das Land Vorarlberg jährlich den Wissenschaftspreis. Geehrt werden dabei Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die aus Vorarlberg stammen oder die herausragende Arbeiten zu Themen mit Vorarlberg-Bezug verfasst haben. Im Preis, der seit dem Jahr 2000 verliehen wird, zeige sich auch die hohe Priorität, die Vorarlberg der Förderung von Wissenschaft und Forschung beimisst, unterstreichen Landeshauptmann Wallner und Landesrätin Mennel. "Die zukünftige Innovationskraft unseres Produktions- und Wirtschaftsstandorts hängt maßgeblich auch davon ab, welchen Stellenwert wir Bildung, Wissenschaft und Forschung einräumen", hält Wallner fest. Die Landesrätin verweist in dem Zusammenhang auf die im Jahr 2015 präsentierte Wissenschafts- und Forschungsstrategie VORARLBERG 2020+, die klare Leitlinien und eindeutige Ziele für die erfolgreiche Weiterentwicklung von Wissenschaft und Forschung in Vorarlberg enthält.

Vorarlberger Wissenschaftspreis in drei Kategorien

  
Der Wissenschaftspreis wird in den drei Kategorien "Hauptpreis", "Würdigungspreis" sowie "Spezialpreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses" verliehen. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden auf Vorschlag einer eigens dafür bestellten Jury ausgewählt. Der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, der Würdigungspreis, der heuer geteilt wird, mit 7.000 Euro. Für den Spezialpreis werden je 3.000 Euro zuerkannt.

Hauptpreisträger

  
Reinhard Fässler, 1956 in Dornbirn geboren, arbeitete nach dem Medizinstudium und der Ausbildung zum Allgemeinarzt zunächst als Assistenzarzt in Innsbruck. Es folgte ein Postdoc-Aufenthalt am Whitehead Institute in Cambridge (USA), anschließend war er an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Salzburg tätig. Seit 1993 arbeitet Fässler am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München, seit 2001 leitet er die Abteilung für Molekulare Medizin. Zugleich ist er Honorarprofessor an den Universitäten München, Kopenhagen und Hong Kong. In seinen Forschungen beschäftigt sich Fässler mit der Rolle sogenannter Integrine bei der Zellteilung, Zellwanderung, Blutgerinnung oder Immunabwehr. Verschiedene schwere Erkrankungen und Entwicklungsstörungen konnten durch Fässlers Arbeit bereits auf molekulare Ursachen zurückgeführt werden. Dafür wurde er mehrfach geehrt und ausgezeichnet.

Würdigungspreis

  
David Stadelmann (Jahrgang 1982) ist in Sibratsgfäll aufgewachsen. Nach Abschluss der Handelsakademie in Bezau absolvierte er ein Studium der Volkswirtschaft und ein Studium der Mathematik an der Université de Fribourg (Schweiz). Alle Studien schloss er mit summa cum laude ab. Mit 29 Jahren übernahm Stadelmann eine Professur für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Seine Forschungsschwerpunkte liegen u.a. auf wirtschaftlicher Entwicklung und Wachstum, Finanzwissenschaft und politischer Ökonomie. Für seine Forschungen ist Professor Stadelmann schon mehrfach ausgezeichnet worden.

   Der Feldkircher Andreas Wendel (Jahrgang 1984) studierte nach der Matura, die er an der HTL Rankweil abgelegt hat, das Studienfach Telematik (Computerwissenschaft und Elektronik) an der TU Graz. Das Bachelor-, das Master- und das Doktoratsstudium schloss er mit ausgezeichnetem Erfolg ab und promovierte 2014 sub auspiciis praesidentis. In seiner Dissertation befasste er sich mit der visuellen Navigation von kleinen, unbemannten Flugdrohnen. Seit 2013 arbeitet er in den USA an Googles selbstfahrenden Autos mit. Seine Forschungsergebnisse sind bereits in renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht worden. Im Jahr 2014 erhielt er den österreichischen futurezone Award für den Innovator des Jahres.

Spezialpreis

  
Marco Furchi aus Feldkirch (Jahrgang 1984) maturierte 2004 an der HTL Rankweil. Im Anschluss studierte er Elektrotechnik an der TU Wien, wo er zunächst das Bachelor-, 2012 dann das Master- und im Jahr 2016 das Doktoratsstudium abschloss, alle drei Abschlüsse mit Auszeichnung. Bei seiner Arbeit am Institut für Photonik der TU Wien schaffte er es, zwei atomar dünne Halbleiter übereinander zu stapeln und damit den Grundstein für eine neue Solarzellentechnologie zu legen. Eine von ihm entwickelte Diode könnte die Basis für eine neue Generation von sehr leichten, flexiblen Solarzellen oder optischen Sensoren bilden. Furchis Forschungen sind damit auch von hohem Interesse für Vorarlberger Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind.

   Die Götznerin Susanne Mayer (geboren 1983 in Feldkirch) studierte nach der Matura an der HAK Feldkirch Volkswirtschaft und Sozioökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU). Beide Magisterstudien und auch das Doktorat in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften schloss Mayer mit Auszeichnung ab. Seit 2014 arbeitet und lehrt sie an der Abteilung für Gesundheitsökonomie (Zentrum für Public Health) an der MedUni Wien, wo sie seit 2015 als Assistenzprofessorin tätig ist. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. auf der ökonomischen Evaluation, Kosten von Gesundheits- und Sozialleistungen und dem Zusammenspiel von verschiedenen Anbietern und Gesundheitsleistungen. Ihre Forschungsergebnisse hat sie in renommierten Fachzeitschriften publiziert und auf internationalen wissenschaftlichen Tagungen präsentiert.

   In Bludenz aufgewachsen, besuchte Andreas Oesterreicher (geboren 1986 in Innsbruck) das Bundesgymnasium Bludenz, wo er 2004 maturierte. Im Anschluss studierte er an der TU Graz, zunächst Verfahrenstechnik, später Technische Chemie. 2011 schloss er das Studium mit einer in Firmenkooperation mit Getzner Werkstoffe GmbH erstellten Masterarbeit ab. 2016 promovierte Oesterreicher schließlich an der Montanuniversität Leoben mit Auszeichnung. Seine Forschungen im Bereich 3D-Druck haben für internationales Aufsehen gesorgt. Im Kern geht es um die Erzeugung maßgeschneiderter medizinischer Implantate. Dazu hat Oesterreicher ein biokompatibles Harzsystem entwickelt, das die Medizintechnik revolutionieren könnte.

Pressebilder

Ihr Browser ist veraltet!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen!
www.outdatedbrowser.com