Medieninformation Montag, 25.04.2016, 14:12 Vorarlberg nimmt Verantwortung im Klimaschutz wahr Klimawandel-Anpassungsstrategie 2015 des Landes Vorarlberg

Bregenz (VLK) – Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Temperaturanstieg lässt Gletscher schmelzen, es gibt weniger Schnee und vermehrt Trockenperioden. Das hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unsere Sicherheit, auf Landwirtschaft, Natur und Umwelt sowie auf die Wirtschaft. Das Land Vorarlberg stellt sich diesen Herausforderungen mit der Klimawandel-Anpassungsstrategie Vorarlberg 2015. Umwelt- und Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch und Energieautonomielandesrat Erich Schwärzler präsentierten sie heute (Montag, 25. April) im Hafen Bregenz.

In Vorarlberg hat die Jahresdurchschnittstemperatur seit 1880 um rund 2 °C zugenommen. Damit verbunden war eine Zunahme der Hitzetage mit Tageshöchstwerten von 30 °C, eine verkürzte Dauer der Schneebedeckung in mittelhohen Lagen sowie  ein Rückgang der Vorarlberger Gletscherflächen um mehr als ein Fünftel im Zeitraum 1970 bis 2000. Die Niederschläge fallen vermehrt als Regen denn als Schnee. Die Schneefallgrenze ist seit 1980 angestiegen. Auch die Natur in Vorarlberg reagiert und hat sich bereits durch einen Anstieg der Waldgrenze, eine Verlängerung der Vegetationsperiode und eine Veränderung der Ausbreitung von Tieren, Pflanzen und Schädlingen an die neuen Klimaverhältnisse angepasst (z.B. Asiatische Buschmücke im Mai 2015 im Leiblachtal).

Die Vorarlberger Landesregierung hat daher vor einem Jahr die Erstellung der Klimawandel-Anpassungsstrategie Vorarlberg 2015 in Auftrag gegeben, die alle bisherigen Aktivitäten sammelt, bündelt und weiterentwickelt.  Ziel ist es, Bevölkerung, Wirtschaft und Behörden auf die kommenden Veränderungen bestmöglich vorzubereiten und die notwendigen Schutzmaßnahmen umzusetzen. Die Vorarlberger Klimawandel-Anpassungsstrategie umfasst 14 Teilstrategien mit insgesamt 80 Maßnahmenempfehlungen, die Schritt für Schritt in jährlichen Aktionsplänen umgesetzt werden sollen. "Nun gilt es rasch zu handeln", betonte Landesrat Rauch: "Es gibt ökologische, ökonomische und humanitäre Gründe, warum eine Klimawandelanpassungsstrategie in Vorarlberg notwendig wurde. Der Klimawandel verläuft im sensiblen Alpenraum doppelt so schnell wie im Flachland, in den vergangenen Jahren hat sich das Tempo sogar rasant beschleunigt. Sichtbar wird das am Rückgang der Gletscher, aber auch an Veränderungen im Artenspektrum verschiedener Lebensräume." So bewegen sich die Vegetationszonen langsam bergaufwärts, während bekannte Arten wie die Fichte im Flachland Probleme bekommen.

Klimawandel-Anpassungsstrategie des Landes

  
Mindestens zehn Abteilungen des Amts der Vorarlberger Landesregierungen sind mit Folgen befasst. "Mit der Umweltstrategie 2015, der Landesstrategie 'Energieautonomie 2050', der Tourismusstrategie 2020, der Landwirtschaftsstrategie 2020 'Ökoland Vorarlberg – regional und fair', der Forststrategie 2018 und Wasserwirtschaftsstrategie 2020 mit der Aktualisierung der Hochwasserschutzprogramme und Gefahrenzonenpläne wurden bereits wichtige Zielvorgaben und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel getroffen. Diese Maßnahmen wurden nun in einem systematischen Prozess mit externer wissenschaftlicher Begleitung analysiert und auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst", erklärte Landesrat Schwärzler. Bis Ende 2016 wird im Landhaus ein Aktionsplan mit konkreten Umsetzungsmaßnahmen ausgearbeitet und der Landesregierung vorgelegt.

Die wichtigsten Handlungsfelder

  
Die Vorarlberger Klimawandel-Anpassungsstrategie definiert die wesentlichen Handlungsfelder im Zusammenhang mit dem Klimawandel und beinhaltet entsprechende Maßnahmen:
1.         Erhalt der Schutzwälder
2.         Kompakte Siedlungsstrukturen mit minimiertem Schadenspotenzial
3.         Integraler Hochwasserschutz
4.         Katastrophenhilfe und Eigenverantwortung stärken
5.         Absicherung der Gebäude gegen die Folgen des Klimawandels
6.         Minimierung der Gesundheitsbelastung durch den Klimawandel
7.         Sicherung eines nachhaltigen Winter- und Ganzjahrestourismus
8.         Erhalt der Biodiversität
9.         Eigenständige, nachhaltige Landwirtschaft
10.       Forschung und Information

Redaktion
Thomas Mair

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