Medieninformation Freitag, 07.12.2012, 12:09 Bodensee-Anrainer lehnen "Fracking"-Methode einstimmig ab LH Wallner: "Wichtiger Schulterschluss zum Schutz der Bevölkerung und des Trinkwassers" – Bildung und Energie bestimmten 33. IBK-Regierungschefkonferenz
Walzenhausen (VLK) – Unter dem Vorsitz von Regierungsrat Jakob Brunnschweiler (Appenzell Ausserrhoden) tagten am Freitag (7. Dezember) die Regierungschefs und Regierungsvertreter der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) im schweizerischen Walzenhausen. Dabei wurde ein einstimmiger Beschluss gegen das umstrittene Fracking zur Erdgasförderung gefasst, berichtet Landeshauptmann Markus Wallner. Neben der Kooperation im Hochschulbereich wurde auch die verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich Erneuerbarer Energien thematisiert.
Im höchsten IBK-Gremium habe er ein weiteres Mal unmissverständlich dargelegt, dass sich Vorarlberg entschieden gegen die mit unabwägbaren Risiken verbundene "Fracking"-Methode zur Erdgasförderung stellt, sagte Wallner. Der Schutz der Bevölkerung und des Trinkwassers hat für den Landeshauptmann außer Frage zu stehen. Die Mitglieder der Internationalen Bodensee Konferenz haben sich der ablehnenden Haltung Vorarlbergs, die auch vom Landtag heuer im April in einer entsprechenden Entschließung verabschiedet wurde, angeschlossen und einen gemeinsamen Beschluss verabschiedet. Unterstützt wird die klare Position von einem Gutachten des deutschen Umweltbundesamts (UBA), in dem eindringlich vor der Fracking-Technologie gewarnt wird und das dazu rät, die Methode in Trinkwasserschutzgebieten nicht zuzulassen.
Nachhaltige Energiepolitik
Ebenso thematisiert wurde die intensivere grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich Erneuerbarer Energien in der Bodenseeregion, die heuer im Juli bei einem Strategiegespräch im schweizerischen Schwägalp vereinbart wurde. Vorarlberg soll dabei eine federführende Rolle einnehmen. Die Regierungschefs wurden aus erster Hand über die Absichten der Netzbetreiber informiert. "Mit dem ambitionierten Ziel der Energieautonomie bis 2050, dem vorhandenen Know-how im Land und den gesammelten Erfahrungen kann Vorarlberg für alle Akteure ein wichtiger Ansprechpartner sein", erklärte Wallner.
Hochschulzusammenarbeit weiter vertiefen
Erneuert wurde von den Regierungschefs und Regierungsvertretern im Rahmen des Treffens das klare Bekenntnis zur Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH). Von der Konferenz wurde der Abschluss einer vierten Leistungsvereinbarung genehmigt. Im Jänner 2013 werden Fachexperten aus den IBK-Ländern und -kantonen in einem Workshop die Ziele, Inhalte und Schwerpunkte der IBH für diese vierte Leistungsvereinbarung konkretisieren, informierte der Landeshauptmann.
Bayern übernimmt IBK-Vorsitz
Bei der Konferenz der Regierungschefs und Regierungsvertreter ging turnusgemäß der Vorsitz der Internationalen Bodensee Konferenz vom Kanton Appenzell Ausserhoden an den Freistaat Bayern über. Seine Schwerpunkte wird Bayern auf die Zukunftsthemen Energie, Nachhaltigkeit und Jugend legen.
- Redaktion
- Wolfgang Hollenstein