Medieninformation Donnerstag, 16.10.2025, 10:39 LR Rüscher: Aktueller Bericht zu Schuluntersuchungen liefert wichtige Erkenntnisse für Gesundheitsförderung Ergebnisbericht der Schuluntersuchungen 2024/25

Bregenz (VLK) – Der Ergebnisbericht der Schuluntersuchungen 2024/2025 liegt vor: Seit dem vergangenen Schuljahr organisiert das Amt der Vorarlberger Landesregierung die landesweite Auswertung der Schuluntersuchungen an den Pflichtschulen. Die aktuellen Daten, die von der Landesstelle für Statistik anonymisiert ausgewertet wurden, geben erneut wertvolle Einblicke in den Gesundheitszustand der Schülerinnen und Schüler. „Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Initiativen für mehr Bewegung und gesunde Ernährung Wirkung zeigen. Gleichzeitig sehen wir, dass die psychosoziale Gesundheit weiterhin besondere Aufmerksamkeit erfordert“, betont Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher.

Im aktuellen Schuljahr wurden die Daten von 11.841 Schülerinnen und Schülern ausgewertet – das entspricht rund 35 Prozent aller PflichtschülerInnen in Vorarlberg und bedeutet eine Steigerung von neun Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Die Schuluntersuchungen haben jährliche Schwerpunkte und liefern Daten zu wesentlichen Gesundheitsaspekten, wie beispielsweise BMI, Allergien, chronischen Erkrankungen, psychosozialer Gesundheit sowie Ernährung und Bewegung. „Die Schuluntersuchungen dienen der Prävention und der Früherkennung gesundheitlicher Auffälligkeiten“, erklärt Landesrätin Rüscher. „Die kontinuierliche Auswertung ermöglicht es uns, Trends zu erkennen und gezielt Maßnahmen zu setzen.“

Da nicht alle PflichtschülerInnen an der Schuluntersuchung teilnehmen konnten, schwankt der erhobene Wert, zusätzlich wurden Bundesschulen nicht miteinbezogen. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass sich die Zusammensetzung der untersuchten Kinder von Jahr zu Jahr verändert. Somit sind Jahresvergleiche grundsätzlich möglich, um Hinweise auf allgemeine Tendenzen oder Trends abzuleiten, sie beruhen aber nicht auf einer konstanten Kohorte.

Auszüge aus den Untersuchungsergebnissen:

BMI (Body-Mass-Index)

  • Der Anteil der übergewichtigen oder adipösen Kinder liegt aktuell bei 17,3 Prozent (Vorjahr: 17,8 Prozent).
  • Buben sind häufiger übergewichtig bzw. adipös als Mädchen.
  • Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil an Adipositas deutlich.

Allergien und chronische Erkrankungen

  • 12,4 Prozent der untersuchten Kinder leiden an Allergien – vor allem gegen Pollen, Nahrungsmittel und Tierhaare. Dieser Wert ist auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.
  • 9,9 Prozent der Kinder haben chronische Erkrankungen wie beispielsweise orthopädische Auffälligkeiten, Sehbeeinträchtigungen, Hauterkrankungen oder Asthma. Dieser Wert ist mit dem Vorjahr nicht vergleichbar, da in die aktuelle Erhebung zusätzliche Informationen einflossen (beispielsweise Auffälligkeiten aus Nachkontrollen), welche im ersten Jahr noch nicht vorlagen.

Medienkonsum

  • 65 Prozent der untersuchten Kinder aus der 2. Klasse Volksschule besitzen ein Smartphone/Tablet oder spielen Computer (Vorjahr 71,5 Prozent).
  • In der 2. Klasse Mittelschule konsumieren 98,5 Prozent der untersuchten Schülerinnen und Schüler Medien, die Nutzung beträgt durchschnittlich 17,5 Stunden in der Woche (Vorjahr: 20,2 Stunden; der Medianwert ist mit 15 Stunden gleich).
  • Mit steigendem Medienkonsum nimmt die BMI-Kategorie tendenziell zu.

Ernährung und Bewegung

  • 70 Prozent aus der 2. Klasse Mittelschule essen täglich oder mehrmals täglich Obst oder Gemüse.
  • 8 Prozent trinken täglich Softdrinks (Vorjahr: 12 Prozent), 5 Prozent konsumieren regelmäßig Energydrinks.
  • Besonders erfreulich: 52 Prozent der untersuchten Kinder aus der 3. Klasse Mittelschule sind in einem Sportverein aktiv – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr (40 Prozent).

Psychosoziale Gesundheit

  • 20 Prozent der befragten SchülerInnen und Schüler aus der 4. Klasse Mittelschule und den Polytechnischen Schulen sind häufig oder täglich nervös (Vorjahr 18 Prozent), 18 Prozent häufig gereizt (17 Prozent), 2 Prozent haben täglich Schlafschwierigkeiten (Vorjahr: 2,8 Prozent).
  • Mädchen berichten häufiger über psychosoziale Beschwerden.
  • Schülerinnen und Schüler mit Adipositas oder chronischen Erkrankungen sind stärker betroffen.

Grundlage für gezielte Maßnahmen

„Die Zahlen bestätigen, dass gezielte Bewegungs- und Ernährungsprogramme Wirkung zeigen“, freut sich Landesrätin Martina Rüscher. „Die psychosoziale Gesundheit bleibt jedoch ein zentrales Thema, das wir gemeinsam mit Schulen, Eltern und Fachleuten weiter in den Fokus rücken müssen.“

Die Ergebnisse der Schuluntersuchungen bieten eine fundierte Grundlage für die Gesundheitsplanung im Land. „Wir werden die schulärztliche Versorgung an den Pflichtschulen weiter stärken und setzen dabei auf Digitalisierung, sobald sie vom Bund ermöglicht wird, und gezielte Anwerbung von Schulärztinnen und Schulärzten gemeinsam mit den zuständigen Gemeinden“, kündigt Rüscher an. Ziel bleibt es, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu fördern.

Der vollständige Bericht ist auf der Website der Landesstelle für Statistik (www.vorarlberg.at/statistik) abrufbar.

Redaktion
Monika Bertsch

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