Medieninformation Freitag, 17.10.2025, 10:16 LR Gantner: Überblick über Maßnahmen im Bereich Herdenschutz
Bregenz (VLK) – Der Schutz von Nutztieren vor Großraubwild (Wolf, Bär) ist ein zentrales Anliegen der Vorarlberger Landesregierung. Seit 2018 wurden dafür rund 400.000 Euro an Förderungen für Herdenschutz, Entschädigungen für Tierverluste und Monitoring-Maßnahmen bereitgestellt. „Wir haben in Vorarlberg ein funktionierendes Wolfsmanagement etabliert und arbeiten derzeit mit Hochdruck an einer gesetzlichen Möglichkeit für präventive Wolfsentnahmen. Gleichzeitig investieren wir konsequent in den Herdenschutz, um unsere Älplerinnen und Älpler auch in diesem Bereich gezielt zu unterstützen“, betont Landesrat Christian Gantner.
Im laufenden Jahr wurden insgesamt 13 Nutztiere durch Wölfe gerissen oder mussten nach Rissereignissen notgetötet werden. Besonders Schafe und Ziegen sind bei der Anwesenheit von Wölfen gefährdet – deshalb unterstützt das Land die Tierhalterinnen und Tierhalter mit Förderungen für gezielte Herdenschutzmaßnahmen. „Welche Maßnahmen am besten geeignet sind, entscheiden die Bäuerinnen und Bauern selbst – sie sind die Expertinnen und Experten, wenn es um den Schutz ihrer Tiere geht“, sagt der Landesrat.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Nutztiere vor Großraubwild zu schützen. Bei der Errichtung von Zäunen beispielsweise sind bestimmte Vorgaben zu beachten, damit sie überhaupt einen möglichen Schutz vor Wölfen bieten können. Welche Maßnahmen geeignet sind, hängt stark von der Größe und Zusammensetzung der Herde, dem Herdenmanagement sowie vom beweideten Gebiet ab. Herdenschutz ist jedoch nicht in allen Lagen und Regionen – insbesondere in alpinen Gebieten – praktikabel oder vollständig wirksam und stellt für viele Bewirtschaftende sowohl eine erhebliche finanzielle als auch eine körperlich sehr anspruchsvolle Herausforderung dar. Grundsätzlich sollte der Herdenschutz standort- und situationsangepasst erfolgen.
Die überarbeitete Richtlinie zur Verhütung von Schäden an Nutztieren durch Großraubwild der Vorarlberger Landesregierung ist mit 1. April 2025 in Kraft getreten. Im Rahmen des Herdenschutzes werden geeignete Maßnahmen vom Land mit 50 Prozent der anerkennbaren Nettokosten gefördert. Für den „Technischen Herdenschutz“ bei Schafen und Ziegen ab einer Herdengröße von mindestens zehn Tieren (älter als 1 Jahr) können Kosten von bis zu 3.000 Euro anerkannt und unterstützt werden. Darüber hinaus übernimmt das Land 100 Prozent der Behandlungskosten verletzter Nutztiere sowie die Entschädigung für durch Wolf oder Bär getötete Nutztiere. Informationen zur Förderkulisse, Abwicklung und zum „Technischen Herdenschutz“ sind unter folgendem Link abrufbar: https://vorarlberg.at/-/herdenschutz
„Unsere Älplerinnen und Älpler können sich darauf verlassen, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen und so schnell wie möglich reagieren, wenn Gefahr für Mensch, Tier und unsere Alpwirtschaft besteht. Wir als Land unterstützen, indem wir im Wolfsmanagement konsequent handeln, mit Hochdruck an einer legistischen Möglichkeit zur präventiven Entnahme arbeiten und finanzielle Mittel für Herdenschutzmaßnahmen bereitstellen“, betont Landesrat Gantner abschließend.
Wolfsgeschehen in Vorarlberg 2025 (Stand 29.09.2025)
• 12 Sichtungen bzw. Wildtierkameranachweise
• 6 Rissereignisse
Ein wesentlicher Bestandteil des Wolfsmanagements ist das laufende Monitoring. Es liefert wichtige Daten zu Vorkommen, Bewegungen und Rissereignissen und bildet damit die Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen des Landes.
In den Jahren 2018 bis 2024 wurden seitens des Landes insgesamt 400.000 Euro für Herdenschutzmaßnahmen, Rissentschädigungen und Monitoring zur Verfügung gestellt.
Grafik
Atlas Vorarlberg – Beutegreifer – aktuelle Sichtungen, Nachweise und Rissereignisse in Vorarlberg
Wolfsmanagement – Koordination in Vorarlberg – Maßnahmen und Zuständigkeiten
herdenschutz.at – Fachinformationen und Beratungsangebote zum Herdenschutz
- Redaktion
- Thomas Mair
Pressebilder
-
LR Gantner: Überblick über Maßnahmen im Bereich Herdenschutz
Download (JPG / 824,7 KB)
Grafik