Presseaussendung · 19.07.2022 Bestmögliches Angebot für Kinderbetreuung und frühe Bildung Elementarpädagogik-Jahresbericht 2021 und neue Kooperation mit Tageseltern vorgestellt

Veröffentlichung
Dienstag, 19.07.2022, 15:11 Uhr
Themen
Bildung/Kinderbetreuung/Schöbi-Fink
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Die Gestaltung eines bestmöglichen Angebotes für Kinderbetreuung und frühe Bildung in Vorarlberg wird von Land und Gemeinden mit besonderem Engagement vorangetrieben. Das belegt der Jahresbericht 2021 über die Entwicklungen in der Elementarpädagogik, den Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Gemeindeverbandspräsidentin Andrea Kaufmann im Pressefoyer am Dienstag, 19. Juli, präsentierten. „Es geht darum, Kinder schon im frühen Alter ganzheitlich zu fördern und für die Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Unser Ziel bleibt es auch weiterhin allen Kindern jenen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen, den sie benötigen“, betonten beide. Zudem wurde eine neue Kooperationsvereinbarung vorgestellt, mit der das Bildungs- und Betreuungsangebot durch Tageseltern gestärkt werden soll.

„Die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in Vorarlberg beruht auf drei Säulen, nämlich Ausbau der Angebote, Qualitätsentwicklung sowie Leistbarkeit für die Eltern“, sagte Schöbi-Fink und hob hervor, dass es trotz Pandemie gelungen ist, die Ausgaben in der Elementarpädagogik erneut beträchtlich zu steigern. Im Jahr 2021 wurden dafür 86,6 Millionen Euro investiert.

Der Jahresbericht veranschaulicht die Entwicklung in konkreten Zahlen: Im letzten Jahr wurden 27 neue Gruppen gegründet, davon zwei in Kinderhäusern, sieben in Kindergärten und 18 in Kinderbetreuungseinrichtungen. Dadurch wurden in Summe 412 neue Plätze geschaffen. Landesweit wurden insgesamt 17.219 Kinder in 255 Kindergärten, 163 Kinderbetreuungseinrichtungen, 47 Spielgruppen und bei 51 Tageseltern betreut. Nahezu alle vier- und fünfjährigen sowie über 90 Prozent der dreijährigen Kinder sind in außerfamiliärer Betreuung. Bei den Zweijährigen liegt die Betreuungsquote mittlerweile bei 63 Prozent, bei den Einjährigen bei fast 28 Prozent.
 
   Vorarlberg trägt dem Trend zur früheren Betreuung Rechnung. Dazu verwies Schöbi-Fink auf einen Ländervergleich der Statistik Austria. Bei der Betreuungsquote der unter Dreijährigen liegt Vorarlberg mit 30,9 Prozent hinter der Großstadt Wien (44,3) und im Burgenland (37,0) auf Platz drei und verzeichnet mit +13,6 Prozentpunkten in den letzten zehn Jahren die größte Steigerung.

Auch die Gemeinden stehen klar zum weiteren Ausbau der Elementarpädagogik. „Die Kinderbetreuung ist kein Ersatz für die Familie, sondern ein Familien ergänzendes und unterstützendes Angebot“, betonte Gemeindeverbandspräsidentin Kaufmann. „Mit den neuen Kooperationsmöglichkeiten, unter anderem mit den Tageseltern, sehen wir eine Möglichkeit, alle Kinder mit annähernd gleichen Chancen auf ihrem weiteren Bildungsweg begleiten zu können“, sagte sie. 

   Um das Angebot der Tageseltern zu stärken, hat eine Arbeitsgruppe bestehend aus VertreterInnen des Vorarlberger Gemeindeverbandes, der Kinderbetreuung Vorarlberg gGmbH und des Amtes der Landesregierung eine Vereinbarung erarbeitet, die ab dem 1. Jänner 2023 eine verbesserte Förderung der Tageselternbetreuung bringt. So gibt es künftig eine stundengenaue Anstellung und Lohnauszahlung statt der bisherigen Pauschale, eine Förderung von Vorbereitungs- und Ausbildungsstunden der Tageseltern sowie bei Erfüllung bestimmter Vorgaben eine Kindernestzulage. Dazu kommen die Einführung der sozialen Staffelung analog zu den elementarpädagogischen Einrichtungen mit einer 100-prozentigen Förderung des Landes und eine Vereinfachung der Elterntarifgestaltung.

Wesentliche Vorteile dieser neuen Regelung sind ein gerechteres Einkommen der Tageseltern und ein Anreiz, mehr als 60 Betreuungsstunden in der Woche anzubieten, sowie die Vereinfachung der administrativen Abwicklung, erläuterte die Geschäftsführerin der Kinderbetreuung Vorarlberg, Angelika Hagspiel. „Tageseltern können Lücken im Betreuungsangebot abdecken, sie punkten durch ihre Flexibilität und Familiennähe. Es freut mich, dass mit der neuen Vereinbarung Rahmenbedingungen geschaffen wurden, die sowohl Eltern den Zugang zu dieser Form von Betreuung erleichtern, als auch den Beruf selbst attraktiver werden lassen.“ 

Der vollständige Jahresbericht über die Entwicklungen im Bereich Elementarpädagogik 2021 steht zum Download auf www.vorarlberg.at/elementarpaedagogik .

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