Presseaussendung · 15.07.2022 Heimische Exporte auf Rekordniveau LR Tittler und WKV-Präsident Hopfner: Außenhandelsbilanz 2021 belegt hohe Wirtschaftskraft der heimischen Unternehmen

Veröffentlichung
Freitag, 15.07.2022, 09:57 Uhr
Themen
Wirtschaft/Pandemie/Tittler/Hopfner
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Die Vorarlberger Exportwirtschaft hat im Jahr 2021 mit einem Plus von 20,5 Prozent gegenüber 2020 ein neuerliches Rekordergebnis erreicht: „Mit einem Exportvolumen von knapp 12,6 Milliarden Euro haben die rund 5.000 exportierenden Unternehmen im vergangenen Jahr eine neue Rekordmarke erreicht. Das ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Leistungskraft unserer heimischen Betriebe“, informieren Wirtschaftslandesrat Marco Tittler und Wirtschaftkammer Vorarlberg-Präsident Wilfried Hopfner über die Außenhandelsstatistik für das Gesamtjahr 2021.

Nach vorläufigen Ergebnissen exportierten die Vorarlberger Unternehmen 2021 Waren in der Höhe von rund 12,6 Milliarden Euro und importierten gleichzeitig solche im Wert von über 9,2 Milliarden Euro. Bei den Ausfuhren ist dies ein Plus von 20,5 Prozent gegenüber 2020, bei den Einfuhren eine Steigerung um 21,2 Prozent. Der Handelsbilanzüberschuss beträgt 3,3 Milliarden Euro und liegt 18,8 Prozent über Vorjahr. Eine vergleichende Betrachtung mit dem Jahr 2020 mag aufgrund der damaligen pandemiebedingten drei harten Lockdowns und den damit einhergehenden gewaltigen Einschränkungen im internationalen Warenverkehr verzerrend wirken, führt Landesrat Tittler an: „Die Entwicklungen der aus- und eingehenden Warenströme zeigen indes, dass es den Wirtschaftstreibenden unter großen Anstrengungen gelungen ist, die Verluste von 2020 im Jahr 2021 auszugleichen: aus dem Vorjahr ausständige Aufträge wurden nachgeholt, parallel zusätzliche Umsätze generiert.“

Wirtschaftskammerpräsident Hopfner: „Vorarlberg profitiert sehr davon, dass die rund 5.000 heimischen Exporteure über den Tellerrand blicken und ihre erstklassigen Produkte und Dienstleistungen erfolgreich auf internationalen Märkten vertreiben. Die Pandemie hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig der Export und offene Grenzen für die heimische Wirtschaft und den Wohlstand im Land sind.“ Trotz Corona-bedingter Lockdowns, globaler Verwerfungen und Lieferkettenproblematik sei der Export weiterhin sehr erfolgreich. „Große Unterstützung erhalten die österreichischen Firmen dabei von der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der WKÖ, die weltweit bei allen Herausforderungen der Internationalisierung hilft. Wichtigste Ansprechpartner vor Ort sind die WKÖ-Wirtschaftsdelegierten in mehr als 100 Ländern. Ein weltweit einzigartiges Beratungsnetz“, betont Hopfner.

Die Vorarlberger Wirtschaft exportiert deutlich mehr Waren und Güter als sie importiert, die Handelsbilanz war daher stets positiv. Der Handelsbilanzüberschuss pendelte in den vergangenen zwölf Jahren zwischen knapp 2,2 Milliarden Euro im Jahr 2014 und knapp 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2020. Mit 3,3 Milliarden Euro ist das Jahresergebnis 2021 das weitaus beste Resultat im Betrachtungszeitraum.
 


Größte Exportquote im Ländervergleich

Die Exportquote der Vorarlberger Wirtschaft betrug im Jahr 2021 rund 66 Prozent. Das Exportvolumen 2021 in Höhe von 12,6 Milliarden Euro wird dazu in Relation zum regionalen Bruttoinlandsprodukt von rund 19 Milliarden Euro (vorl. Hochrechnung) gesetzt. In Österreich betrug der Exportwert pro Kopf im Jahr 2021 rund 18.500 Euro. In Vorarlberg war dieser Wert mit über 31.300 Euro am höchsten und lag fast 70 Prozent über dem Österreich-Schnitt.


Größte Warengruppen

Zu den anteilig vier größten Warengruppen für Vorarlberg zählen „Eisen und Metallwaren“ (3,5 Milliarden Euro, 28,2 Prozent), „Kessel, Maschinen und Apparate“ (2,3 Milliarden Euro, 18,3 Prozent), „Nahrungs- und Genussmittel“ (1,5 Milliarden Euro, 11,6 Prozent) und „Chemische und pharmzeutische Produkte, Kunststoffe“ (knapp 1,2 Milliarden Euro, 9,3 Prozent). Der Export von Holz und Holzwaren ist um 30 Prozent auf 154 Millionen Euro gestiegen. 


Größte Handelspartner: Deutschland, Schweiz, Italien

In die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU 27) wurden Waren im Wert von knapp 7,5 Milliarden Euro (+23,3 Prozent) exportiert. Dies entspricht rund 60 Prozent des gesamten Absatzes im Jahr 2021. 65 Prozent aller Einfuhren stammen aus Ländern der Europäischen Union. Von dort wurden in dieser Zeit Waren im Wert von knapp 6 Milliarden Euro (+24,9 Prozent) eingeführt. Der Handelsbilanzüberschuss beträgt 1,5 Milliarden Euro und konnte zum Vorjahr um +17,3 Prozent angehoben werden. 


   In Bezug auf das Handelsvolumen ist Deutschland mit einem Anteil von 28 Prozent am globalen Export (3,5 Milliarden Euro; +20,5 Prozent) und gut 37 Prozent am gesamten Import (3,4 Milliarden Euro; +22,5 Prozent) der mit Abstand wichtigste Handelspartner Vorarlbergs und zweieinhalbmal so stark bei den Ausfuhren bzw. dreieinhalbmal so groß bei den Einfuhren als der zweitwichtigste. Diese Wertzuwächse im Vergleich zum Vorjahr sind umso erfreulicher, als von 2018 auf 2019 und von 2019 auf 2020 sowohl bei den Ausfuhren als auch bei den Einfuhren überdurchschnittliche Rückgänge zu beobachten waren.

Zweitstärkste Handelspartnerin ist die Schweiz mit gut 1,3 Milliarden Euro Exportvolumen und 967 Millionen Euro Importvolumen. Die Bilanz ist mit über 384 Millionen Euro positiv, jedoch um -18,2 Prozent im Verhältnis zu 2020 zurückgegangen. Das liegt vor allem daran, dass die Ausfuhren zwar um +6,6 Prozent, die Einfuhren hingegen um +21,1 Prozent gewachsen sind.

Auf Platz drei mit einem deutlich geringeren Handelsvolumen folgt Italien. 718 Millionen Euro an Exporten (+20,3 Prozent) und 607 Millionen Euro an Importen (+41,5 Prozent) saldieren in einen Handelsbilanzüberschuss von 110 Millionen Euro, der von 166 Millionen Euro im Jahr 2020 um -34 Prozent geschwunden ist. Gründe dafür liegen an den gewachsenen Einfuhren bei „Eisen und Metallwaren“ und „Kessel, Maschinen, Apparate“. 

Die Exporte nach China belaufen sich auf 401 Millionen Euro, die Importe von 835 Millionen Euro führen zu einer stark negativen Handelsbilanz von -434 Millionen Euro, die sich auch die beiden Jahre davor um diesen Bereich herumbewegte.

Den größten Handelsbilanzüberschuss von 560 Millionen Euro konnte Vorarlberg mit den Vereinigten Staaten erzielen. Exporte in Höhe von 647 Millionen Euro stehen neben Importen von lediglich 87 Millionen Euro gegenüber.

Bei den GUS-Staaten ergab sich exportseitig eine Steigerung um 15,1 Prozent auf 256 Millionen Euro (davon 179 Millionen Euro in die Russische Föderation), wobei selbst im Jahr 2020 eine Erhöhung von 22,3 Prozent zu 2019 zu vermelden war. Dem standen Importe von 42 Millionen Euro gegenüber (davon 23 Millionen Euro aus der Russischen Föderation) - ein beträchtlicher relativer Zuwachs von +40,6 Prozent. Der Handelsbilanzüberschuss mit den GUS-Staaten betrug 215 Millionen Euro.

Gesamthaft unterhielt Vorarlberg im Jahr 2021 Außenhandelsbeziehungen zu 222 Ländern.
 

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