Presseaussendung · 06.04.2020 LH Wallner: Entscheidende Woche im Kampf gegen das Coronavirus Keine Familienfeiern zu Ostern und keine Ausflüge, digitale Unterstützung zur Kontrolle von Corona-Erkrankten, Abreise aus Lech verläuft geregelt

Veröffentlichung
Montag, 06.04.2020, 19:37 Uhr
Themen
Gesundheit/Corona/Wallner
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte erste Lockerung Corona-bedingter Einschränkungen nach Ostern wird ausdrücklich begrüßt, bis dahin müssen aber alle geltenden Maßnahmen weiter streng befolgt werden. Das betonte Landeshauptmann Markus Wallner in seiner heutigen (Montag, 6. April) Stellungnahme zur aktuellen Situation. Die nächste Woche werde entscheidend sein, ob die angekündigten schrittweisen Öffnungen tatsächlich umgesetzt werden können. „Das heißt, acht Tage strikter Disziplin sind nötig mit dem Ziel, die Kräfte zu bündeln und das Virus möglichst einzudämmen. Ich bitte daher dringend, auf Familienfeiern zu Ostern zu verzichten – so schwer uns allen das auch fällt“, sagte Wallner.

   Gelingt es, über die Osterzeit den sich langsam abzeichnenden Trend zu weniger Corona-Neuinfektionen und mehr Genesungen weiter zu verstärken, dann soll zunächst im Bereich Handel- und Dienstleistungen der Betrieb nach und nach wieder ausgedehnt werden. Ab dem 14. April können kleine Geschäfte sowie Handwerksbetriebe unter Einhaltung bestimmter Auflagen – z. B. maximal 400 m2 Verkaufsfläche, nur ein Kunde pro 20 m2, Einlasskontrolle, Masken- und Desinfektionspflicht – wieder aufmachen und verkaufen. „Wir sind auf einem guten Weg. Jetzt ist es aber ganz entscheidend, dass wir weiterhin diszipliniert bleiben“, so LH Wallner. Die Maskenpflicht wird dann nicht nur in Supermärkten, sondern in allen geöffneten Geschäften gelten, ebenso in den öffentlichen Verkehrsmitteln und auch am Arbeitsplatz, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer dies gemeinsam entscheiden. Festgelegt ist, dass jedenfalls bis Ende Juni keine Veranstaltungen stattfinden. Auch hier werde die Entwicklung der nächsten Tage und Wochen entscheidend sein, betonte Wallner. Dann könne bis Ende April entschieden werden, was über den Sommer möglich sein wird.

Persönliches Gesundheits-Monitoring per E-Mail

   Gesundheitslandesrätin Marina Rüscher berichtete, dass Vorarlbergs Spitäler für Personen mit schwerer Corona-Erkrankung vor allem bei der Zahl der freien Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit noch ein Sicherheitspolster haben. Allerdings hat die Zunahme der Infektionen den Aufwand der Gemeindeärztinnen und -ärzte für die tägliche Kontaktpflege mit positiv Getesteten, die sich in häuslicher Absonderung befinden, enorm steigen lassen. Deshalb gibt es in diesem Bereich seit heute digitale Unterstützung. Die Covid-19-Patientinnen und -Patienten werden von der Landeswarnzentrale täglich per E-Mail angeschrieben, um ihren aktuellen Gesundheitszustand zu erheben.

   „Die Datenübermittlung per E-Mail erleichtert die medizinische Überwachung. Die Gemeindesanitätsärztinnen und –ärzte müssen nur noch mit jenen Personen telefonieren, die keine Daten geschickt haben oder deren Daten einen Anruf erfordern“, erklärte Rüscher.

Lech: Abreise der Saisonarbeitskräfte gut gestartet  

    Sicherheitslandesrat Christian Gantner informierte über seinen heutigen Lokalaugenschein in Lech, wo nach Aufhebung der Quarantäne heute die geregelte Abreise von Saisonarbeitskräften begonnen hat. Er dankte allen dabei im Einsatz stehenden Mitgliedern von Polizei, Rotem Kreuz, Bundesheer sowie Gemeinde und Bezirkshauptmannschaft. Deren Engagement und Umsichtigkeit ermögliche einen geregelten und professionellen Ablauf. Mit Beginn um 7:00 Uhr haben 248 Personen nach absolvierter Gesundheitskontrolle Lech in Richtung ihrer jeweiligen Heimat verlassen können. „Wir übernehmen mit dem strikten Abreisemanagement einerseits Verantwortung für die Mitarbeitenden, die Gemeinden und Bundesländer, wo diese durchreisen, vor allem aber für Ihre Ankunftsländer. Ich bin zuversichtlich, dass bis Ende der Woche diese Maßnahme abgeschlossen werden kann“, so Gantner.

Abstand halten auch im Freien, Gefahren meiden!

   Landesrat Johannes Rauch sprach nochmals einen eindringlichen Appell zur Maskenpflicht und zur Zurückhaltung bei Outdoor-Freizeitaktivitäten aus. Das Tragen von Masken dürfe nicht als Verschärfung gesehen werden, sondern als Schutz für andere und als Voraussetzung, dass Corona-bedingte Regelungen auch wieder gelockert bzw. aufgehoben werden können. Und die Notwendigkeit zum Abstand-halten besteht nicht nur in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch im Freien, erinnerte Rauch: „Ja, nützen Sie das schöne Wetter zum Spazierengehen und Radfahren, aber bitte nicht in Gruppen.“ Insbesondere auf Mountainbike- und Skitouren solle jedenfalls verzichtet werden, um nicht im Falle von Unfällen Rettungspersonal und Spitalskapazitäten zu binden.

Coronavirus: Aktueller Sachstand in Vorarlberg

   Die Landessanitätsdirektion gibt den aktuellen Stand im Zusammenhang mit Coronavirus bekannt: In Vorarlberg sind bisher (Stand Montag, 6. April, 15.30 Uhr) 5.186 Personen getestet worden, davon sind 4.415 negativ, 771 Personen waren positiv. Die Krankenhäuser informieren, dass derzeit 43 an COVID-19 erkrankte Patientinnen und Patienten hospitalisiert sind, davon 11 in Intensivbehandlung. Derzeit stehen insgesamt noch 82 Betten mit Beatmungsgeräten zur Verfügung. Fünf Personen sind verstorben.

Pressebilder

Ihr Browser ist veraltet!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen!
www.outdatedbrowser.com