Presseaussendung · 09.12.2019 Schöbi-Fink überreichte Ehren- und Fördergaben für Kunst des Landes Landesstatthalterin: „Auszeichnungen für arrivierte und aufstrebende Künstlerinnen und Künstler“

Veröffentlichung
Montag, 09.12.2019, 19:00 Uhr
Themen
Kultur/Auszeichnung/Schöbi-Fink/Sonderegger
Redaktion
Maximilian Behrle

Bregenz (VLK) – Im Landhaus hat heute, Montag (9. Dezember), die zuständige Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink in Anwesenheit von Landtagspräsident Harald Sonderegger die Ehren- und Fördergaben für Kunst des Landes Vorarlberg überreicht. Die mit je 5.000 Euro dotierten Ehrengaben gingen an Architekt Jakob Albrecht sowie die Tanzschaffenden Claudia Grava und Martin Birnbaumer. Über Fördergaben in Höhe von je 2.500 Euro durften sich Violinistin Elisso Gogibedaschwili und der Pianist Aaron Pilsan freuen.

Jedes Jahr vergibt das Land Vorarlberg mit den Ehren- und Fördergaben Auszeichnungen an etablierte sowie aufstrebende Kunstschaffende. Gewürdigt werden damit sowohl langjährige künstlerische Qualität als auch junges, vielversprechendes Schaffen. Die Vorschläge für die Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Sparten bringen die jeweiligen Kunstkommissionen ein.

„Mit den Ehrengaben würdigen wir das Lebenswerk herausragender Kulturschaffender und damit eine außerordentliche meist über Jahrzehnte andauernde künstlerische Qualität. Jakob Albrecht, Claudia Grava und Martin Birnbaumer beeinflussen die heimische Kulturlandschaft und bringen sich mit vollstem Engagement ein“, sagte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und gratulierte der Preisträgerin und den Preisträgern recht herzlich. Landtagspräsident Harald Sonderegger beglückwünschte die Kunstschaffenden am Rande der Veranstaltung und zollte ihnen ebenso den gebührenden Respekt: „Die Preisträgerinnen und Preisträger haben großen Anteil daran, dass die Vorarlberger Kunst- und Kulturlandschaft eine derart hohe Qualität aufweist.“

Prägende Persönlichkeiten

Die Vorarlberger Ehrengaben für Kunst in Höhe von je 5.000 Euro nahmen der Architekt Jakob Albrecht sowie die Tanzschaffenden Claudia Grava und Martin Birnbaumer in Empfang.

Jakob Albrecht hat seit den 1960er-Jahren seine architektonischen Spuren in Vorarlberg hinterlassen. Beispielhaft sind Projekte wie die „Siedlung an der Ach“ in Bregenz (1971/72), bei dem er über 800 Wohnungen realisierte. Diese „gelandete Raumstadt“ dachte er von unten: von den Garagen und senkrechten Erschließungen. Seinen Ruf als Pionier hat er ganz unterschiedlichen Tätigkeiten zu verdanken: Neben zahlreichen Bauprojekten zählen dazu Flächenwidmungs- und Straßenraumplanung sowie nicht zuletzt die Kooperation mit der Kunst. Er gilt als einer der Väter von „Kunst und Bau“.

An Claudia Grava (geboren 1959 in Buenos Aires) und den 51-jährigen Bregenzer Martin Birnbaumer führt in der zeitgenössischen Tanzszene Vorarlbergs kein Weg vorbei. Sie haben den Verein netzwerkTanz seit seiner Gründung im Jahr 2007 geprägt. Für Geschäftsführerin Brigitte Herrmann sind sie „zwei integrierende Persönlichkeiten, und dies sowohl innerhalb der Tanzszene als auch zwischen den Kulturen“. Ein breites Publikum kennt die beiden als Leiter der Tangoschule beziehungsweise des Tanzstudios „Otra Luna“ in Hard.

Große Zukunft vor sich

An zwei aufstrebende Musiker – Elisso Gogibedaschwili und Aaron Pilsan – gingen die mit je 2.500 Euro dotierten Vorarlberger Fördergaben für Kunst. „Mit den Fördergaben machen wir auf jüngere Künstlerinnen und Künstler aufmerksam, die in unserer Kulturlandschaft bereits deutliche Spuren gesetzt haben und noch viele hinterlassen werden“, betonte Schöbi-Fink und sprach den zwei jungen Künstlern ihre Gratulation aus.

Violinistin Elisso Gogibedaschwili gewann bereits als Sechsjährige ihre ersten Preise. Seitdem sind viele weitere dazugekommen. Konzertreisen haben die Lustenauerin unter anderem nach Isreal, Ungarn, China, Kanada und in die USA geführt. Ähnlich international unterwegs ist Pianist Aaron Pilsan. Neben seinen vielbeachteten Interpretationen des klassischen und romantischen Repertoires widmet er sich mit großem musikalischen Feingefühl der zeitgenössischen Musik.

Fact-Box:
Ehrengaben, dotiert mit je 5.000 Euro
• Jakob Albrecht, Architekt, Bregenz
• Claudia Grava und Martin Birnbaumer, Tanzschaffende, Hard

Fördergaben, dotiert mit je 2.500 Euro
• Elisso Gogibedaschwili, Musikerin, Lustenau
• Aaron Pilsan, Musiker, Dornbirn


Biografien der Preisträgerinnen und Preisträger 2019

Jakob Albrecht kam 1933 in Au als eines von neun Kindern zur Welt. Für den Bregenzerwälder gab es keinen geraden Weg zur Architektur: Er hätte eigentlich gern Mathematik studiert, landete aber 1956 auf der Akademie der bildenden Künste in Wien. Drei Jahre später übernahm er die Leitung des neueröffneten Instituts für Städtebau in Salzburg.
Bekannt wurde er mit Projekten wie der „gelandeten Raumstadt“ – der „Siedlung an der Ach“ in Bregenz (1971/72) – oder verdichtetem Wohnbau in Dornbirn-Kastenlangen (1986 bis 1990). Er baute Schulen, Gemeindehäuser, Mehrzweckhallen und Kindergärten. Im Auftrag von insgesamt 19 Vorarlberger Gemeinden erstellte er Flächenwidmungspläne. Wichtig war und ist ihm stets die Kooperation mit der Kunst, er gilt als einer der Väter von „Kunst und Bau“.

Claudia Grava (geboren 1959 in Buenos Aires) erfuhr eine professionelle Ballettausbildung in ihrer Heimat und in Paris. Am Ende ihrer Ausbildungszeit legte sie ihren Schwerpunkt auf zeitgenössischen Tanz und Choreografie. Bei einem experimentellen Seminar „Tango und Theater“ lernte sie Martin Birnbaumer (geboren 1968 in Bregenz) kennen. Er hatte eine klassische und moderne Tanzausbildung in Wien und Zürich genossen und sich zudem in Bereichen wie Contact Improvisation, Choreografie, HipHop und Tai Chi weitergebildet. Er wirkte unter anderem in Alan Parkers Spielfilm „Evita“ an der Seite von Madonna mit. Claudia Grava arbeitet aktuell an ihrem zeitgenössischen Tanzstück „CreaRedes“. Beide engagieren sich seit der Gründung federführend im Verein netzwerkTanz Vorarlberg.

Elisso Gogibedaschwili, Jahrgang 2000, wurde in eine multikulturelle Musikfamilie hineingeboren. Ihr Vater Irakli ist Programmchef des Kammerorchesters Arpeggione Hohenems. Bereits mit sechs Jahren erhielt sie ihre ersten Auszeichnungen bei Prima La Musica – sowohl für ihr Spiel auf der Violine als auch auf dem Piano.
Seit elf Jahren pendelt sie wöchentlich zum Unterricht an der Musikhochschule Karlsruhe. Von ihrer brillanten Technik, dem unglaublich reifen Klang und ihrer außergewöhnlichen Musikalität konnte sich ein internationales Publikum überzeugen: Konzertreisen haben sie und ihre Violine unter anderem nach Isreal, Ungarn, China, Kanada und in die USA geführt.

Aaron Pilsan (geboren 1995 in Dornbirn) ist Stipendiat der Mozart Gesellschaft Dortmund und wurde im August 2017 mit dem Förderpreis Deutschlandfunk ausgezeichnet. Er gilt als einer der vielversprechendsten internationalen Klavier-Stars der Zukunft. Vor fünf Jahren wurde er in die „Rising Stars“-Reihe der European Concert Hall Organization aufgenommen.
Er hat bereits als passionierter Kammermusiker mit Künstlern wie Kian Soltani, Isabelle Faust oder dem Quartetto di Cremona gespielt und ist Einladungen in die renommiertesten Konzertsäle Europas gefolgt. Aus Vorarlberger Sicht ist erfreulich, dass er auch in seiner Heimat zu erleben ist – bei den Bregenzer Festspielen oder der Schubertiade in Schwarzenberg.    

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