Presseaussendung · 16.10.2019 Vorbildliche Natur- und Landschaftspflege im Rampenlicht LR Rauch und LR Gantner gratulierten den Vorarlberger Wiesenmeistern 2019

Veröffentlichung
Mittwoch, 16.10.2019, 16:44 Uhr
Themen
Umwelt/Wiesenmeisterschaft/Rauch/Gantner
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Im Rahmen der Vorarlberger Wiesenmeisterschaft 2019 wurden am Mittwoch, 16. Oktober, im Landhaus insgesamt 15 Auszeichnungen für besonders vorbildliche ökologische Leistungen auf Wiesen und Alpen vergeben. Umweltlandesrat Johannes Rauch und Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern. Sie dankten allen Teilnehmenden dafür, dass diese ihre wertvolle Arbeit Jahr für Jahr mit großer Motivation erbringen.

Der Schutz sensibler Lebensräume mit ihrer Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten und die Bewahrung von attraktiven Freizeit- und Erholungsräumen in der Natur – die engagierte Erfüllung dieser wichtigen Aufgaben verdient höchste Wertschätzung, betonte Landesrat Rauch: "Mit der Wiesenmeisterschaft wollen wir solche Leistungen ins Rampenlicht rücken und persönlichen Einsatz gebührend würdigen. Gerade in Zeiten der Klimakrise ist es wichtig, dass es in unserem Land Menschen gibt, die das nötige Bewusstsein mitbringen und sich aus Überzeugung und großer Tatkraft der Natur- und Landschaftspflege widmen."

Das bekräftigte auch Landesrat Gantner. „In den Tälern und vor allem in den Berggebieten Vorarlbergs ist die Erhaltung der wertvollen Kulturlandschaft mit hohem Aufwand verbunden. Dass diese Leistungen erbracht werden, ist ein Verdienst fleissiger naturverbundener Bäuerinnen und Bauern“, sagte er.

Die Vorarlberger Wiesenmeisterschaft wurde im Jahr 2002 auf Anregung von Professor Georg Grabherr als europaweit erster Bewerb dieser Art begründet. Veranstalter ist das Land Vorarlberg in Kooperation mit dem Vorarlberger Naturschutzrat und dem Vorarlberger Alpwirtschaftsverein. Seit dem Jahr 2007 werden neben Einzelflächen auch gesamte Betriebe bewertet, seit 2010 auch Alpbetriebe.

Die Auszeichnungen 2019:

Bischof Kolumban, Damüls:

Goldhaferwiese „Kaspers Bühel“ – Die prachtvolle Blumenwiese auf den Südhängen der Alpe Hintere Uga zählt zu den buntesten Wiesenformationen und ist eine ökologische Bereicherung dieser Landschaft.

Böhler/Kienreich/Oberhuber, Eichenberg:

Gut strukturierte Futterwiese – Nachhaltige, standortangepasste Wiesennutzung mit zwei Heuschnitten, maßvoller Düngung mit Festmist und Beweidung ließ in der Parzelle Mühle eine produktive, stabile Fettwiese mit ausgewogenem Artengefüge entstehen.

Domig Mario, Blons:

Magerwiese „Kaufmann“ – Die blütenreiche Bergwiese ist eine ökologische und ästhetische Bereicherung des Biosphärenparks Großes Walsertal. Obwohl mit erheblichem Aufwand verbunden, ist die traditionelle Nutzung Garant für den Erhalt dieser Kulturlandschaft.

Feurstein Josef, Andelsbuch:

Magerwiese „Gütle“ – Unterschiedliche Standortverhältnisse schaffen eine große Artenvielfalt in diesen Magerrasen, die durch ihren Orchideenreichtum zusätzlich punkten. Nur durch extensive Nutzung wird diese Vielfalt bewahrt. 

Kempf Dietmar, Alpe Els Hinterbirk – Nüziders/Bludenz:

Preis für Erhaltung artenreicher Alpweiden – Die artenreichen Flächen der idyllisch gelegenen Alpe Els sind das Ergebnis eines wohlüberlegten und standortangepassten Weidemanagements. Besondere Anerkennung verdient die Wiederaufnahme der Mahd auf einer Alpwiese, um Notheu zur Überbrückung von Kaltwettereinbrüchen zu haben.

Kurzemann Gerhard & Martin, Braz:

Magerwiese „Haselnusser“ – Im NATURA2000 Gebiet Klostertaler Bergwälder, eigentliche bekannt für seine vielfältige Vogelwelt, ist diese auffallend bunte Bergwiese eine zusätzliche Bereicherung.

Rädler Martin, Eichenberg:

Flachland-Mähwiese „Hard“ – Die artenreiche Tal-Mähwiese ist ein wichtiger Lebens- und Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere in unmittelbarer Nachbarschaft zum intensiv genutzten Acker- und Grünland des Rheintals.

Rusch Christoph, Dornbirn:

Magerwiese „Fändle“ – Oberhalb von Dornbirn erhält die extensive Magerwiesennutzung eine bunt blühende, artenreiche Rotschwingel-Straußgraswiese. Kleinflächige Vernässungen fördern die kleinräumige Vielfalt zusätzlich.

Schneider Theresia & Georg, Alpe Obere Falz – Egg:

Alppreis der Vorarlberger Wiesenmeisterschaft – Familie Schneider bewirtschaftet die Alpe Obere Falz schon seit Jahrzehnten und lebt die traditionelle Alpkultur mit Leib und Seele, insbesondere in Anbetracht der wiederkehrenden Lawinen- und sporadischen Murenabgänge, die regelmäßig einen hohem Arbeitseinsatz erfordern. Das Ergebnis jedoch sind gepflegte, artenreiche Weiderasen mit landschaftsprägenden Einzelbäumen, Lesesteinmauern und eine blumenbunte Streuwiese.

Schwarzmann-Bechter Edith, Langenegg:

Streuwiese „Nord“ – Die Streuweise im Schutzgebiet Nord in Langenegg beherbergt einige botanische Raritäten – darunter sind zwei verschiedene Sonnentaue. Eine Reihe weiterer seltener Pflanzen wird hier durch die herbstliche Streuwiesenmahd erhalten.

Schweizer Johann, Unterdiedams Kälberboden – Schoppernau:

Preis für Weidemanagement und Alppflege – Die differenzierte Weideführung verdient ebenso Anerkennung wie die vorbildliche und konsequente Weidepflege mit Schwendarbeiten und Räumen der Weideflächen. Das Ergebnis sind vielfältige, artenreiche Weiderasen und produktive Weidebestände in Gunstlagen. Stalleinstreu und Notheu werden auf den alpeigenen Feuchtwiesen gewonnen.

Stark Kurt, Fontanella:

Gesamtbetrieb – Produktive Heuwiesen in Hofnähe sowie bunte und ertragreiche Goldhaferwiesen in höheren Lagen bilden die wirtschaftliche Grundlage dieses Milchbetriebs im Biosphärenpark Großes Walsertal, der dem Prinzip einer möglichst geschlossenen Kreislaufwirtschaft konsequent folgt. Artenreiche Magerwiesen und ein Hangflachmoor sorgen für eine besonderen Floren- und Faunenvielfalt auf dem bergbäuerlichen Betrieb.

Sutterlüty Sylvester, Alpe Andlis Brongen – Egg:

Preis für Weidemanagement und Alppflege – Das wohldurchdachte Weidesystem mit konsequenter Weidepflege schafft produktive und zugleich artenreiche Alpweiden. Die Pflege der steilen Hanglagen ist mit besonderem Arbeitsaufwand verbunden, da regelmäßig geschwendet werden muss. Eine artenreiche Alpwiese liefert wertvolles Notheu.

Volkmann Steffen, St. Gallenkirch:

Gut strukturierte Futterwiese – Standortangepasste Nutzung erhält auf den sonnigen Südhängen eine ausgewogene Bergglatthaferwiese. In Kombination mit den Obstbäumen ist diese Wiese ein Vorzeigebeispiel einer vielfältigen Kulturlandschaft als Lebensraum für eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt.

Wohlgenannt Reinold, Dornbirn:

Bergglatthaferwiese „Gottselig Viehweide oben“ – Im Dornbirner Berggebiet blieb eine artenreiche Glatthaferwiese erhalten. Charakteristisch für diesen Wiesentyp ist sein enormer Blütenreichtum, der für blütenbesuchende Insekten als wichtige Nahrungsquelle von großer Bedeutung ist.

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