Presseaussendung · 06.06.2019 Jahreskarten-Verkauf in Vorarlberg steigt doppelt so stark wie Fahrscheine allgemein VVV-Geschäftsbericht 2018 zeigt Bus und Bahn als Schnittstellen im täglichen Leben

Veröffentlichung
Donnerstag, 06.06.2019, 14:51 Uhr
Themen
Mobilität/VVV/Bilanz/Rauch
Redaktion
Thomas Mair

Dornbirn (VLK) – Der Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) hat heute (Donnerstag) in Dornbirn die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres 2018 präsentiert. Neben den weiter wachsenden Fahrgastzahlen – die Verkäufe von VVV-Jahreskarten stiegen dabei doppelt so stark wie jene der Fahrkarten insgesamt – war das vergangene Jahr bei Bus und Bahn durch größere Schritte Richtung Digitalisierung und durch den gleichzeitigen Ausbau der persönlichen Services geprägt. „In Summe wurden in das öffentliche Verkehrssystem von den Aufgabenträgern Gemeinden, Land und Bund rund 120 Mio. Euro investiert“, informierte Landesrat Johannes Rauch.

Zehntausende Menschen steigen in Vorarlberg täglich in einen Bus oder einen Zug ein – und jedes Jahr werden es mehr. „Der öffentliche Verkehr in seiner hohen Qualität zählt schon für viele Menschen in Vorarlberg ganz selbstverständlich zu ihrem Alltag und ist zu einem positiven Aushängeschild des Landes geworden“, stellte Mobilitäts-Landesrat Rauch fest. „Der seit Jahrzehnten kontinuierliche Ausbau macht immer mehr Interessierte zu Fahrgästen.“

Im vergangenen Jahr wurden im Verbundraum Vorarlberg 4,2 Mio. Fahrscheine verkauft. Speziell die Nachfrage nach VVV-Jahreskarten blieb hoch, knapp 72.400 Personen waren zum Jahresende 2018 damit unterwegs. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein erfreuliches Plus von 2.900 Stück oder 4,2 Prozent, prozentuell damit nahezu das Doppelte der Steigerung der Fahrkarten insgesamt. „Die anhaltende und weiter zunehmende Nachfrage nach der Jahreskarte ist eine Bestätigung unser kontinuierlichen, auf Qualität ausgerichteten Arbeit,“ sieht Landesrat Rauch mit diesen Ergebnissen den damals doch herausfordernden Weg eines 365 Euro-Jahrestickets erneut bestätigt.

Bus und Bahn: Investition in Lebensraum, Standort und Umwelt

Die Erlöse aus Fahrkartenverkäufen inklusive SchülerInnen-Freifahrt lagen 2018 bei rund 48,3 Mio. Euro. „Das sind etwa 40 Prozent des Finanzbedarfs für den öffentlichen Verkehr in Vorarlberg“, erläuterte VVV-Geschäftsführer Christian Hillbrand. Weitere 19 Prozent steuert das Land bei, 27,5 Prozent der Bund und 13,5 Prozent die Gemeinden bzw. Regionen. In Summe werden rund 120 Millionen Euro aufgewendet. „Eine nachhaltige gemeinsame Investition, die sich sehr positiv auf die Qualität des Lebensraumes Vorarlberg auswirkt. Der öffentliche Verkehr leistet einen zentralen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz und somit auch zur Luftqualität im Land“, dankt Landesrat Johannes Rauch allen Trägern.

Technische Herausforderung: 23,7 Mio. Linienkilometer mit 368 Fahrzeugen

Der öffentliche Linienverkehr mit landesweit 1.824 Bus- und 46 Bahnhaltestellen schafft ein attraktives Angebot in den 96 Gemeinden Vorarlbergs und darüber hinaus in die Grenzorte Tirols, Deutschlands sowie der Schweiz und Liechtensteins. In Summe wurden im vergangenen Jahr 23,7 Millionen Linienkilometer geleistet: 19 Millionen Kilometer legten die 339 Linienbusse zurück, circa 4,7 Millionen Kilometer die 29 Zuggarnituren von ÖBB und Montafonerbahn. „Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig eine verlässliche Technik für den möglichst reibungslosen Betrieb ist“, verdeutlichte Hillbrand. „Jeder Ausfall stört nicht nur die jeweilige Fahrt, sondern möglicherweise gleich mehrere Anschlüsse.“

Technik und Digitalisierung mit österreichweiter Signalwirkung

Um die gewohnte Qualität in diesem fein abgestimmten System aus Bus und Bahn auch weiterhin zu gewährleisten und auszubauen, hat der VVV im vergangenen Jahr die Bordtechnik für die Linienbusse neu ausgeschrieben und vergeben. Die in den Fahrscheindruckern und mobilen Fahrscheinautomaten verbaute Bordtechnik vernetzt landesweit und teilweise darüber hinaus die Fahrgastinformation in den Fahrzeugen und an den Haltestellen, die Anschlusssicherung sowie die Disposition. Darüber hinaus liefert dieses System vielfältige Daten über die Betriebslage von Echtzeitdaten für die Fahrgäste und Haltestellenmonitore bis hin zu Hinweisen auf zu volle Busse oder drohende Anschlussverluste.

Ähnlich umfassend ist die Fahrplanauskunft ausgelegt: Sowohl im Web unter vmobil.at als auch mit der VVV-App „cleVVVer mobil“ lassen sich nicht nur Verbindungen in Vorarlberg, sondern österreichweit und ins benachbarte Ausland abfragen. Auch sind in den meisten Landesteilen Echtzeitinformationen am Handy, im Internet oder am Haltestellenbildschirm verfügbar.

Eine der 2018 realisierten Innovationen hob VVV-Geschäftsführer Hillbrand besonders hervor: „Mit FAIRTIQ vmobil, der Fahrkarte am Smartphone, hat Vorarlberg österreichweit neue Maßstäbe gesetzt.“ Dank FAIRTIQ ist der Ticketkauf mit einer einfachen Geste am Bildschirm erledigt. Das System merkt sich die per Bus und Bahn zurückgelegten Wege und optimiert den Fahrpreis für die NutzerInnen. Dabei ist es unerheblich, wie oft ein-, aus- oder umgestiegen wurde – es wird die günstigste Kombination aus Einzel- und/oder Tageskarten ermittelt und am Folgetag bargeldlos abgerechnet. Ein Zurechtfinden in Tariftabellen und Zonenplänen oder auch das Bereithalten von Kleingeld gehört damit der Vergangenheit an.

Persönliche Services für mehr Qualität

Neben technologischen Neuerungen setzen die Partner im VVV weiterhin stark auf sehr gute persönliche Services. Seit 2012 ergänzen die MobilbegleiterInnen – damals ebenfalls eine österreichweite Innovation – das Netz der Servicestellen von Bus und Bahn. Beim VVV selbst sind mehr als die Hälfte der 32 MitarbeiterInnen in den Bereichen Verkauf, Service und Qualität tätig. Gemeinsam mit den Partnern der Stadt-, Land- und Ortsbusse, den ÖBB und der Montafonerbahn betreibt der VVV in Vorarlberg zwölf Servicebüros.

„Ein ausgezeichneter öffentlicher Verkehr braucht Menschen, die jeden Tag für beste Verbindungen sorgen“, bringt Landesrat Johannes Rauch den gemeinsamen Zugang auf den Punkt. Es war daher schlüssig, dass der VVV gemeinsam mit den regionalen Gemeindeverbänden eingesprungen ist, als im vergangenen Jahr die Auflassung der Personenkassa am Bahnhof Bludenz drohte. Entstanden ist ein vergrößerter attraktiver MOBILPUNKT: „Es zeigt sich schon nach kurzer Zeit, welche Qualität eine attraktive Servicestelle für die Menschen in einer Region schaffen kann“, bestätigt der Bürserberger Bürgermeister Fridolin Plaickner, der als Obmann des ÖPNV-Gemeindeverbandes Brandnertal neben den Gemeinden des Walgaus, des Klostertals und des Großen Walsertals sowie der Stadt Bludenz gemeinsam mit dem VVV die Geschicke des MOBILPUNKTS Bludenz lenkt. Attraktive Services für Fahrgäste stellt die Alpenregion auch mit einem anderen Pilotprojekt in den Vordergrund: „Urlaubsgäste der Destinationen Brandnertal, Klostertal und Stadt Bludenz können in einem Pilotversuch von Vorarlberg Tourismus und VVV jetzt Bus und Bahn landesweit mit der Gästekarte nutzen“, berichtet Bgm. Plaickner. Die Erfahrungen daraus sollen in die Überlegungen für ein landesweites Modell einfließen.

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