Presseaussendung · 14.12.2018 Land und Arbeiterkammer fördern Industriegeschichte Projekte Je 5.000 Euro für Projekte in Dornbirn, Feldkirch, Gisingen, Bludenz und Lustenau

Gefragt waren sowohl konkrete Ausstellungs- und Rechercheprojekte als auch virtuelle Projekte oder Publikationen, die die Auseinandersetzung mit dem Thema Industriegeschichte in einzelnen Gemeinden oder Regionen verstärken. Die Konzepte müssen spätestens bis Oktober 2019 umgesetzt werden. Unterstützt werden Projekte des Stadtmuseums Dornbirn, des Vorarlberger Wirtschaftsarchivs in Feldkirch, der Spinnerei F. M. Hämmerle in Gisingen, der Stadt Bludenz sowie der Lustenauer Vereine Druckwerk, S-MAK und Rauch’s Radiomuseum.

Kooperationen erwünscht

"Die ausgewählten Projekte stellen die Bandbreite einer möglichen Aufarbeitung dar", zeigt sich Landesrat Bernhard zufrieden. Unter den Einreichungen seien auch die von Land und Arbeiterkammer erwünschten Kooperationen zwischen Gemeinden, Kulturveranstaltern und Wirtschaftstreibenden.

Für AK-Präsident Hubert Hämmerle war die menschliche Komponente besonders wichtig, "denn die Industriegeschichte Vorarlbergs ist auch die Geschichte der Arbeiter und Angestellten und ihrer Familien". Alle prämierten Projekte berücksichtigen das in hohem Maß, etwa in Formaten wie Erzählcafé und oral history.

Künstlerischer und wissenschaftlicher Zugang

Die Idee von der Vernetzung bestehender Institutionen greift ein Langzeitprojekt der Lustenauer Vereine Druckwerk, S-MAK (Stickerei – Museum. Archiv. Kommunikation) und Rauch’s Radiomuseum auf. Alle drei beschäftigen sich in unmittelbarer Nachbarschaft auf spezifische Art mit der Bewahrung, Präsentation, Erforschung und Weiterentwicklung verschiedener Felder der Industriekultur. Das Konzept sieht je ein künstlerisches und ein wissenschaftliches, sechswöchiges Aufenthaltsstipendium pro Jahr in einer der drei Institutionen vor. Eingebunden sind auch die Galerie Hollenstein sowie das Gemeindearchiv Lustenau.

Partner vor Ort

Ein gemeinsames Projekt mit Partnern vor Ort realisiert die Stadt Feldkirch mit "Arbeitswelt gestern und heute" auch in der Spinnerei F. M. Hämmerle in Gisingen. In verschiedenen Modulen, etwa Recherche, Ausstellung, Erzählcafés und Publikation, kommen Aspekte wie Wissenschaftlichkeit und menschlicher Bezug zum Tragen. Beteiligt an der Umsetzung sind unter anderem Stadtarchiv Feldkirch, Theater am Saumarkt, Landesberufsschule Feldkirch, Caritas Vorarlberg und Rheticus-Gesellschaft.

Kulturrouten, Museumskoffer und Datenbank

Die Einreichung der Stadt Bludenz befasst sich mit dem Kulturerbe der ortsansässigen Industrie und fügt sich unter Einbindung verschiedener Kooperationspartner gut in laufende Projekte ein. Geplant sind zwei Kulturrouten und ein Folder.

"Industrie im Koffer" heißt das Projekt, mit dem das Stadtmuseum Dornbirn Schülerinnen und Schüler im Raum Dornbirn verstärkt für die Industriegeschichte begeistern will. Je nach Altersstufe werden verschiedene Museumskoffer zu Themen wie Kinderarbeit, Zu- und Abwanderung oder Ernährung im Industriezeitalter gepackt oder auch in den Schulen selbst hergestellt.

Die Frage "Was gehört in ein Industriemuseum?" will das Wirtschaftsarchiv Vorarlberg an eine möglichst breite Öffentlichkeit weitergeben. Im Zuge der Umsetzung dieses Projekts mit Impulscharakter entsteht auf einer anschaulichen, einfachen Website, die mit Vorschlägen befüllt werden kann, eine Datenbank.