Presseaussendung · 24.05.2018 Sicherheits-LR Gantner: "Konsequent gegen Gewalt und Hass vorgehen" Peter Neumann, Professor am King’s College in London, referierte im Landhaus zum Thema Terrorismusbekämpfung und Extremismusprävention

Veröffentlichung
Donnerstag, 24.05.2018, 17:00 Uhr
Themen
Sicherheit/Terrorismusbekämpfung/Extremismusprävention/Gantner
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Obwohl sich Vorarlberg zu den sichersten Regionen in Österreich zählen darf, wird auch hierzulande den Themen Radikalisierung, Extremismus sowie Terrorgefahr verstärkte Beachtung geschenkt. Anlässlich eines Fachvortrags durch den ausgewiesenen deutschen Terrorexperten Professor Peter Neumann am Donnerstag (24. Mai) im Landhaus hat Sicherheitslandesrat Christian Gantner betont, dass Gewalt und Hass in Vorarlberg kein Platz gegeben wird: "Für erfolgreiche Präventionsarbeit sind starke Kooperationen nötig sowie ein breit verankertes Bewusstsein, dass es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt".

Seit Mitte 2015 sind in Vorarlberg eine Vielzahl an unterschiedlichen Maßnahmen ergriffen und eingeleitet worden, um auf Radikalisierungstendenzen so früh wie möglich reagieren zu können. In seinen Ausführungen erinnerte Gantner an die verstärkte Vernetzung von Gemeinden, Schulen, der Exekutive, der Offenen Jugendarbeit und der eigens geschaffenen Anlaufstelle beim IfS, wo es Unterstützungs- und Beratungsdienste gibt, wenn konkrete Hinweise auf eine mögliche Radikalisierung vorliegen.

Daneben werden im Rahmen von Dialogforen auch Migrantenorganisationen zur einer verstärkten Beteiligung an der Extremismusprävention bewegt. "Diese Herausforderung verlangt nach breiter Einbindung und Mitwirkung", betonte Gantner und dankte in diesem Zusammenhang allen Partnern, die bei diesem wichtigen Thema engagiert an einem Strang ziehen. Klar ist für den Landesrat, dass neben verstärkter Prävention und Sensibilisierung in allen Teilen der Zivilgesellschaft beim Umgang mit Radikalisierung und Gewaltbereitschaft auf konsequentes Handeln der Exekutive nicht verzichtet werden kann. Hier spiele die länderübergreifende Vernetzung bei der Polizeiarbeit eine ganz entscheidende Rolle, führte Gantner aus.

In seinem Fachvortrag sprach Professor Peter Neumann über die Bedrohung durch den dschihadistischen Terrorismus in Europa. Er skizzierte Radikalisierungsprozesse, beschrieb neue Täterprofile und ging auf die Entwicklungen nach dem Zusammenbruch des sogenannten Kalifats in Syrien und dem Irak ein. Abschließend fasste er zusammen, was das alles für die Terrorismusbekämpfung und -prävention bedeutet.

Peter Neumann

Peter Neumann ist Professor für Sicherheitsstudien im Fachbereich War Studies am King’s College London, wo er Anfang 2008 das International Centre for the Study of Radicalisation (Internationales Zentrum zur Erforschung der Radikalisierung, ICSR) gründete. Unter Österreichs Vorsitz 2017 wurde der Politikwissenschaftler zum Sonderbeauftragten gegen Radikalisierung in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ernannt.

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