Presseaussendung · 21.04.2018 "Frostrichtlinie" war wichtiges Signal für den Obst- und Gemüsebau LR Gantner: Land hat Obst- und Gemüsebauern in schwieriger Situation geholfen

Veröffentlichung
Samstag, 21.04.2018, 09:00 Uhr
Themen
Landwirtschaft/Obstbau/Gantner
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Als vor einem Jahr die Vorarlberger Landwirtschaft – vor allem die Obst-, Wein- und Gemüseanlagen sowie Gartenkulturen – von einem schweren Kälteeinbruch getroffen wurden, hat die Landesregierung prompt reagiert und für das Jahr 2017 eine von der EU anerkannte "Frostrichtlinie" beschlossen, um den geschädigten Betrieben eine finanzielle Beihilfe zu gewähren. "Damit wurde ein wichtiges Signal ausgegeben", betont Agrarlandesrat Christian Gantner: "Das Land hat die heimischen Obst- und Gemüsebauern in ihrer schwierigen Situation nicht im Stich gelassen. Aber die Richtlinie hat auch niemanden aus der Eigenverantwortung entlassen." Bestand zum Schadenszeitpunkt keine Hagelversicherung, wurde der Entschädigungsbetrag halbiert.

Landesrat Gantner unterstreicht einmal mehr das Bekenntnis zu einer Landwirtschaft mit Zukunft und verweist auf die Landwirtschaftsstrategie "Ökoland Vorarlberg – regional und fair". Zu den darin definierten Zielen gehört auch die Stärkung und Ausweitung des Anbaus von Obst, Wein und Gemüse. "Wir wollen die Eigenversorgung und die Vielfalt bei Marktfrüchten aus Vorarlberg steigern. Die finanzielle Unterstützung der Obst-, Wein- und Gemüsebaubetriebe zur Abfederung außerordentlicher Frostschäden und Verbesserung ihrer Produktionsbedingungen entspricht dieser Zielsetzung", so Landesrat Gantner.

Die Kältephase im Frühjahr 2017 hat allein bei der folgenden Apfelernte Einbußen von 80 bis 95 Prozent verursacht. Schon kurz nach den Frostnächten wurde ein großer Teil der betroffenen Obst- und Gemüseanlagen zwecks Schadenserhebung besichtigt. Dafür wurden die Begutachtungen von Experten der Landwirtschaftskammer und die Bewertungen der Hagelversicherung herangezogen.

Insgesamt wurden 78 Antragstellern (70 aus dem Obstbau, je vier aus dem Weinbau und gärtnerischen Kulturen), die Schäden in Gesamthöhe von 442.436 Euro geltend machten, in Summe 294.980 Euro an Landesbeihilfen zugesprochen. Weiters wird die 27.000-Euro-Investition eines Betriebes in eine Frostschutz-Beregnungsanlage vom Land mit rund 10.000 Euro unterstützt; der Förderantrag für eine weitere Frostschutz-Bregenungsanlage befindet sich derzeit noch in Bearbeitung. Elf geschädigte Obstbauern haben darüber hinaus ihre Hagelversicherung um die Frostabdeckung erweitert, um das Schadensrisiko zu verringern. Bund und Land übernehmen dabei die Hälfte des Prämienbeitrages. Von den gegen Frost versicherbaren Obstkulturen (ca. 50 ha) sind inzwischen mehr als die Hälfte gegen dieses Risiko versichert. Bei Hagel liegt der versicherte Anteil bei rund 85 Prozent.

Laut Landwirtschaftskammer gibt es in Vorarlberg 31 Obstbauern, die Intensivobstanlagen betreiben, und rund 30 Gemüsebauern. Nicht in diesen Zahlen enthalten sind jene, die Hochstammkulturen (Kirschen, Äpfel, Birnen) betreiben. Die Gesamtfläche der Intensivobstanlagen beträgt rund 65 Hektar, davon entfallen 60 Prozent auf Äpfel (26,5 ha) und Birnen (12,2 ha).

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