Presseaussendung · 28.04.2017 Vorarlberg baut auf moderne medizinische Vorsorgeforschung LR Bernhard: Wissenschaftliche Begleitung durch den aks erleichtert gesundheitspolitische Planungen und Entscheidungen

Veröffentlichung
Freitag, 28.04.2017, 14:43 Uhr
Themen
Gesundheit/Vorsorge/aks/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Lingenau (VLK) – Die Vorsorgeprogramme des Arbeitskreises für Vorsorge- und Sozialmedizin sichern Vorarlberg seit über 40 Jahren den Ruf eines Pioniers in diesem Bereich. Die Programme werden seit ihrer Einführung auch wissenschaftlich begleitet, um ihre laufende Weiterentwicklung und Effizienz sicherzustellen. "Die konsequente Sammlung und Auswertung der Gesundheitsdaten ermöglicht belegbare Aussagen zum Ist-Zustand und in der Folge wirksame gesundheitspolitische Maßnahmen", sagte Gesundheitslandesrat Christian Bernhard in einer Pressekonferenz zum Auftakt des 2. Lingenauer Gesundheitsforums am Freitag, 28. April 2017, in Lingenau.

Das Land Vorarlberg unterstützt die wissenschaftliche Tätigkeit des aks jährlich mit rund 180.000 Euro. In die aks Gesundheitsdatenbank mit den Schuluntersuchungsdaten, dem  Vorarlberger Krebsregister, den Gesundenuntersuchungsdaten und den Durchimpfungszahlen sind über die Jahre etwa 700.000 Vorsorgeuntersuchungen von rund 180.000 Menschen eingeflossen – eine riesige Datenmenge als wissenschaftliche Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen. "Indem die Daten über Jahre und Jahrzehnte gesammelt werden, sind Tendenzen und Trends frühzeitig erkennbar und es kann entsprechend gegengesteuert werden", so Landesrat Bernhard.

   So spiegelt etwa die Erfassung der Durchimpfungszahlen der Vorarlberger Kinder den österreichweit feststellbaren Trend von Impfskepsis und Impfmüdigkeit wider. Auch andere Trends, wie die Zunahme des Körpergewichtes, das im Rahmen der Schuluntersuchungen festgestellt wird, erfordern ein Gegensteuern. Andererseits lässt sich klar belegen, dass die vielfältigen Präventionsprogramme Wirkung zeigen. "Beim einen verstärkt ansetzen, das andere beibehalten", fasste Landesrat Bernhard den Handlungsbedarf zusammen.

   Ein konkretes Beispiel für die Aussagekraft der Datenbank erläuterte der Präsident des aks Vereins, Primar a.D. Hans Concin, anhand der Krebserkrankungen: "Wir sehen, dass die Krebsdiagnosen zurückgehen. Der öffentliche Eindruck ist aber ein anderer." Das liege nicht zuletzt daran, dass über das Thema offener gesprochen wird als früher und dass aufgrund der verbesserten Vorsorge und Behandlung immer mehr Menschen Krebs überleben und ihre Erfahrungen an die Öffentlichkeit weitergeben.

   Die aks gesundheit GmbH agiert als wesentlicher Player auf der internationalen Drehscheibe hochrangiger wissenschaftlicher Forschungsprojekte. Das bestehende Netzwerk reicht von universitären Kooperationen in Österreich, Deutschland, Irland, England, Schweden, Norwegen und den USA, erläuterte Geschäftsführer Georg Posch. Künftig sollen die beiden Hauptkooperationsstränge mit dem Department für Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie der Medizinischen Universität Innsbruck sowie dem Institut für Epidemiologie und Medizinischen Biometrie der Universität Ulm weiter intensiviert und eine enge Zusammenarbeit mit dem Vorarlberg Institute for vascular Investigation and Treatment (VIVIT) am Landeskrankenhaus Feldkirch etabliert werden. Gleichzeitig gelte es neue Erkenntnisse aus der isolierten Welt der Forschung in die Praxis zu überführen, so Posch: "Daher ist es eine der wesentlichen Herausforderungen der Zukunft, die Ergebnisse auch strukturiert, einfach verständlich und transparent für die Praxis und die Politik, vor allem auch auf kommunaler Ebene, aufzubereiten."

Pressebilder

Ihr Browser ist veraltet!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen!
www.outdatedbrowser.com