Presseaussendung · 06.03.2017 Mit dem Rad über die Grenze – über 6000 mal täglich Studie zeigt: Gute Radinfrastruktur führt zu mehr Radverkehr und weniger Verkehrsbelastung im Grenzverkehr

Veröffentlichung
Montag, 06.03.2017, 14:54 Uhr
Themen
Verkehr/Fahrrad/Rauch
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Im Rahmen des Projekts "Velotal Rheintal" wurde eine Radverkehrserhebung für alle zwölf Grenzübertritte von Österreich in die Schweiz durchgeführt. Das Ergebnis wurde heute (Montag) in einem Pressegespräch in Au/Schweiz vorgestellt: Acht Prozent (das entspricht 6400 Rädern) aller grenzüberschreitenden Fahrten pro Tag werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Das Fazit von Mobilitätslandesrat Johannes Rauch lautet: "Das Potenzial ist hoch, die Infrastruktur ausbaufähig."

"Das Ergebnis der Zählung hat uns überrascht. Dass sogar auf sehr unattraktiven Verbindungen wie der Brücke von Au nach-Lustenau ca. 400 Personen pro Tag mit dem Rad die Grenze überqueren, hatten wir nicht erwartet. Bestätigt hat uns, dass an attraktiven, gut ausgebauten Radverbindungen wie Lustenau-Widnau oder Koblach-Montlingen, ein Radverkehrsanteil von 16 Prozent  verzeichnet werden konnte. Verbindungen mit eigenständigen Radführungen wie in Gaißau oder bei der grünen Grenze in Höchst werden bereits jetzt sehr stark genutzt. Hier spielt natürlich auch der Freizeitverkehr eine Rolle, aber auch an Werktagen im Alltagsverkehr werden diese Verbindungen sehr gut angenommen. Das zeigt: Gute Radinfrastruktur führt zu mehr Radverkehr und bestätigt uns, auch die grenzüberschreitende Radinfrastruktur weiter auszubauen", so Landesrat Johannes Rauch.

   Derzeit werden in Vorarlberg Radprojekte an Gemeindestraßen mit jährlich drei Millionen Euro gefördert, dazu kommen Bauvorhaben an Landesstraßen. "Insgesamt liegen wir in Vorarlberg bei 15 Prozent Radverkehrsanteil. Bis 2020 soll dieser Anteil auf 20 Prozent steigen. An den Grenzen haben wir noch Aufholbedarf – hier wollen wir weiter ansetzen. Mit Projekten wie "Velotal Rheintal" oder dem grenzüberscheitenden Pendlerprojekt "PEMO" informieren und motivieren wir auf beiden Seiten des Rheins zum Thema Fahrrad, um mehr Menschen zum Umstieg zu bewegen, denn neben guter Infrastruktur ist eine positive Radkultur ebenso wichtig.", so Rauch weiter. "Wir haben an allen Grenzübergängen hohe Verkehrsbelastungen, mit täglich 71.300 Autos, die die Grenze überqueren. Das Fahrrad hat das Potential, hier zu entlasten. Erste Verkehrsanalysen zeigen, dass bis zu 50 Prozent der Grenzgängerinnen und Grenzgänger in Fahrrad und E-Bike Distanz zum Arbeitsort wohnen." Eine wichtige Maßnahme in diesem Zusammenhang wäre der Bau einer Fahrradbrücke über den Rhein in Lustenau, so Rauch.

   "Velofahrer sind effizient, günstig, gesund und oft auch schnell unterwegs. Die Zählungen bestätigen, dass wir für Velofahrer weitere Angebote schaffen müssen, um komfortabel und sicher die Grenze queren zu können. Im Rahmen von Velotal Rheintal werden nun in der Folge Bauprojekte analysiert und geprüft, die in Zukunft im Rahmen eines Agglomerationsprogramms Schweiz umgesetzt werden sollen", erläuterte Reto Friedauer, Präsident des Vereins "Agglomeration Rheintal". Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden soll dabei auch weiterhin gestärkt werden. "Gemeinsam können wir uns der Herausforderung der grenzüberschreitenden Verkehrsbelastung besser stellen", ist Friedauer überzeugt.

   Die Verkehrszählung wurde an insgesamt 26 Stationen durchgeführt. An acht Stellen wurde der Radverkehr über eine Woche gezählt. Weitere Informationen unter www.velotal-rheintal.com .

Pressebilder

Ihr Browser ist veraltet!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen!
www.outdatedbrowser.com