Presseaussendung · 22.07.2016 Neues Zeitalter für den Schienennahverkehr in Vorarlberg Verkehrsministerium und Land Vorarlberg unterzeichnen 400-Millionen-Paket – LH Wallner und LR Rauch: "Mehr Bahn für Vorarlberg"

Veröffentlichung
Freitag, 22.07.2016, 10:58 Uhr
Themen
Verkehr/Bahn/Wallner/Rauch
Redaktion
Thomas Mair

Wien/Bregenz (VLK) – 21 neue Zuggarnituren, verbesserte Verbindungen und mehr Qualität – so lässt sich das neue Bahnpaket umschreiben. Die zwischen Verkehrsministerium und Land Vorarlberg heute (Freitag, 22. Juli) unterzeichnete Vereinbarung sieht den weiteren Ausbau der Bahn ab dem Jahr 2019 vor. "400 Millionen Euro werden für eine neue Mobilitätskultur investiert", informieren Landeshauptmann Markus Wallner und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch.

Das Land Vorarlberg  investiert zusammen mit Bund und Gemeinden viel in den öffentlichen Verkehr: Infrastruktur (Bahnhöfe als Mobilitätsdrehscheiben), ein gutes Fahrplanangebot (großer Ausbauschritt ab kommenden Fahrplanwechsel), attraktive Tarife (365 €-Ticket). Die Schiene ist dabei das Rückgrat des Öffentlichen Personennahverkehrs in Vorarlberg. Der bestehende Fuhrpark stößt aber an seine Kapazitätsgrenzen, Fahrzeuge mit höherer Fahrgastkapazität sind erforderlich um auch künftig eine gute Qualität für die Fahrgäste bieten zu können. Neben drei Doppelstockzügen sind derzeit vor allem Elektrotriebzüge vom Typ "Talent" im Einsatz. Diese bieten auf einer Länge von etwa 75 Metern rund 200 Sitzplätze. Um auch zukünftig die erforderlichen Kapazitäten bieten zu können, sollen ab 2019 anstatt der "Talent" neue elektrische Triebfahrzeuge von rund 100 Metern Länge mit rund 300 Sitzplätzen zum Einsatz kommen.

Gesamtangebot aus einem Guss

  
Obwohl die bestellten Verkehre stark miteinander verflochten sind, bestehen derzeit für Vorarlberg getrennte Verkehrsdiensteverträge von Bund und Land mit den jeweiligen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Das bedeutet unterschiedliche Vertragslaufzeiten, unterschiedlichen Qualitätsmaßstäbe, unterschiedliche Regelungen zur Abgeltung etc.  Vorarlberg ist das erste Bundesland, in dem statt der bisher separaten Bestellungen ein Gesamtangebot im Rahmen eines einzigen Vertrags umgesetzt werden soll. Verkehrsminister Jörg Leichtfried betont: "Verkehrsministerium und Land Vorarlberg schaffen ein gemeinsames Angebot, das auf die Wünsche der Vorarlberger Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer punktgenau zugeschnitten ist."

   "In den letzten Monaten haben wir mit dem Bund intensiv daran gearbeitet die qualitativen und quantitativen Eckpfeiler dieses Gesamtangebotes zu definieren", berichtet Landesrat Rauch, "Dabei sind insbesondere auch die regionalspezifischen Anforderungen eingeflossen." Dazu zählen etwa bei den Zügen genaue Vorstellungen zu Sitzplatzanzahl und -anordnung, mehr Platz für die Fahrradmitnahme in Mehrzweckbereichen, moderne Fahrgastinformationssysteme, WLAN, Preis etc.

Die Eckdaten

Heute
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Derzeit haben bereits rund 65.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger eine gültige Jahreskarte des Verkehrsverbundes in der Tasche (davon knapp 80 Prozent eine Jahreskarte maximo, die das gesamte Landesgebiet abdeckt). Das entspricht einem Anteil von rund 17 Prozent der Bevölkerung.
-   Die Züge des Regionalverkehrs (der ÖBB) werden täglich für rund 45.000 Fahrten genutzt. Das ist fast eine Verdoppelung in den letzten zehn Jahren.
-   Der Fahrradanteil an allen Wegen lag in Vorarlberg zuletzt bei 15 Prozent. Das ist im Bundesländervergleich der Spitzenwert.

Zukunft
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Im Jahr 2016 werden für die Verkehrsdienste der ÖBB auf der Schiene vom Land etwa 9 Millionen Euro ausgegeben.
-   Bereits 2017 steigt der Abgeltungsbetrag durch einen umfangreichen Fahrplanausbau (v.a. von REX-Verbindungen) auf rund 11 Millionen Euro.  Zusätzlich wird der Schienenverkehr in Vorarlberg weiter systematisiert (Stichwort: Integraler Taktfahrplan).
-   Bis 2021 wird der Beitrag Vorarlbergs aufgrund des Einsatzes neuer Fahrzeuge und Angebotsweiterentwicklungen um weitere zwei Millionen Euro steigen.

-   Die neuen Zuggarnituren sollen statt derzeit rund 200 künftig rund 300 Sitzplätze bieten, die Kapazität für die Fahrradmitnahme wesentlich gesteigert werden. WLAN im Zug und eine durchgehende Klimatisierung sollen Standard werden. Die Auslieferung soll zeitgerecht bis zur Gymnaestrada (Sommer 2019) erfolgen.

   "Mit diesem Paket machen wir den Schritt in die nächste Generation des Öffentlichen Verkehrs", sagt Landesrat Rauch. "Zusammen mit dem Busangebot in der Fläche wird Vorarlberg damit den dichtesten Öffentlichen Verkehr nach Wien haben – ein Meilenstein für die nachhaltige Mobilität in Vorarlberg", betont Landeshauptmann Wallner.

Weiterer Ausbau der Bahnhöfe

  
Die "Bahnhofsoffensive" geht weiter. Nach den bereits fertiggestellten Bahnhöfen (jüngst Hohenems und Lauterach) stehen Rankweil, Götzis, Lustenau, Hard und Lauterach West auf dem Programm. Demnächst stehen Verhandlungen mit den ÖBB über den Ausbau der Haltestellen Klaus, Altach und Wolfurt an. LR Rauch: "Die wollen wir in die nächste Bautranche ab 2018 bekommen."

   Vorarlberg macht sich auf den Weg eine neue Mobilitätskultur zu entwickeln. Von der starken Konzentration auf das Auto hin zu einer Verknüpfung unterschiedlicher Mobilitätsformen: Bus, Bahn, Fahrrad, Carsharing wo immer es geht, das eigene Auto dort, wo nicht anders möglich. Vom Stress im Stau und bei der Parkplatzsuche, hin zu öffentlicher Mobilität mit hoher Qualität und bestem Service (Echtzeitfahrplanauskunft, digitale Fahrscheine). Der nächste Umsetzungsschritt in diese Zukunft wird mit dem Fahrplanwechsel 2016/2017 vollzogen werden.

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