Presseaussendung · 19.05.2016 Vorarlberger Handel profitiert von hoher Kaufkrafteigenbindung Studie zur aktuellen Einhandelsstruktur in Vorarlberg präsentiert

Veröffentlichung
Donnerstag, 19.05.2016, 13:04 Uhr
Themen
Wirtschaft/Einzelhandel/Studie/Rüdisser
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Die wichtigsten Rahmenbedingungen für den Vorarlberger Handel sind weiterhin gut, Dornbirn ist der Leuchturm des Vorarlberger Einzelhandels, die Kaufkraftbilanz des Handels ist auch dank Schweizer und Liechtensteiner Konsumentinnen und Konsumenten hochpositiv – trotz online-Handel: so lauten die Kernaussagen einer Studie zur aktuellen Einhandelsstruktur in Vorarlberg, die heute (Donnerstag, 19. Mai) von Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, Spartenobfrau Theresia Fröwis und Studienautor Roland Murauer im Landhaus präsentiert wurde.

Die Studie erfolgte im Auftrag des Landes, der Wirtschaftskammer und 15 Gemeinden. Im Zeitraum Mai 2015 bis März 2016 wurden im Rahmen der Untersuchung insgesamt 16.540 Telefoninterviews in Vorarlberg sowie im angrenzenden Raum durchgeführt. Zusätzlich zu den elf zentralen Handelsstandorten des Rheintals (Dornbirn, Bregenz, Feldkirch, Bludenz, Hohenems, Lustenau, Rankweil, Lauterach, Götzis, Hard, Wolfurt) wurden auch  "zentrale" Handelsstandorte des Bregenzerwalds und des Montafons  (Bezau, Egg, Hittisau, Schruns-Tschagguns) miteinbezogen. Auch der Kaufkraftabfluss in den online-Handel war Untersuchungsgegenstand. "Die aktuelle Studie bietet nicht nur eine vergleichende Trendanalyse des Einkaufsverhaltens der Bevölkerung bzw. der vorhandenen Angebotsstrukturen", sagte Landesstatthalter Rüdisser: "Die Ergebnisse sind wichtige Grundlagen für lokale, regionale und landesweite raumplanerische und wirtschaftspolitische Entscheidungen."  

Die wesentlichen Kernaussagen

Wichtige Rahmenfaktoren sind für den Vorarlberger Handel grundsätzlich top: Bei gesamtheitlicher Betrachtung der wichtigsten handelsrelevanten Rahmenbedingungen (z.B.: Bevölkerungsentwicklung und –dynamik; Tourismusintensität, Kaufkraftniveau, etc.) kann von einer grundsätzlich guten Ausgangslage für die Betriebe geurteilt werden. Dank des starken Bevölkerungswachstums in Vorarlberg steigerte sich das Kaufkraftvolumenspotenzial in der letzten Dekade um rund 230 Millionen Euro auf aktuell 2 Milliarden Euro.

Vorarlberg mit höchster Kaufkrafteigenbindung: Im Vergleich zu anderen österreichischen Ländern weist Vorarlberg mit einer Kaufkrafteigenbindung von 89,5 % den besten Wert auf – d.h. von 10 Euros, welcher der/die Vorarlberger Konsument/in ausgibt, werden 9 Euros im heimischen Handel umgesetzt.

Dornbirn bleibt der Leuchtturm des Vorarlberger Einzelhandels: Insbesondere bei den mittelfristigen Bedarfsgütern (Bekleidung, Schuhe, Sportartikel, Spielwaren, etc.) zeigt sich in sehr deutlichem Maß die Attraktivität bzw. Anziehungskraft der Handelszonen Dornbirns.


317,2 Millionen Euro an "externem" Kaufkraftzufluss: Der Vorarlberger Einzelhandel zieht insbesondere aus der Schweiz und Liechtenstein insgesamt 115,5 Millionen Euro an – das ist ein Anstieg der Kaufkraftzuflüsse von 59 Prozent gegenüber dem Jahr 2009.
Mit 201,7 Millionen Euro Kaufkraftzufluss wird die Bedeutung des Nächtigungs-Tourismus bzw. des Tagestourismus für den Vorarlberger Einzelhandel klar hervorgehoben.

Trotz stark boomenden online-Handels:  Kaufkraftbilanz des Vorarlberger Handels ist positiv: Insgesamt fließen 202,2 Millionen Euro des Vorarlberger Kaufkraftvolumens in stationäre und virtuelle Einkaufsdestinationen außerhalb des Bundeslandes. Gegenüber 2009 hat sich diese Summe mehr als verdoppelt (+ 110 %). Über die Hälfte aller Abflüsse werden dabei im online-Handel gebunden (104,2 Millionen Euro;  Zunahme von 172 % gegenüber 2009). Ebenfalls zugenommen haben die Abflüsse nach Deutschland (50,7 Millionen Euro bzw. + 77 %), wobei hier der Hauptanteil in der Warengruppe "Lebensmittel" (32 %) sowie "Möbel" (16 %) liegt. "Stellt man sämtliche Zu- und Abflüsse gegenüber, verzeichnet Vorarlberg einen eindeutigen Bilanzgewinn mit + 115,0 Millionen Euro", betonte Studienautor Murauer. Er empfiehlt bei zukünftigen Neuansiedlungen bzw. –erweiterungen auf mehr Qualität statt Quantität zu setzen: "Das Rheintal zählt bereits jetzt zu den dichtest besetzten Handelszonen Österreichs".
Ausbaubedarf für den Handel sieht Murauer in Richtung Tourismus, "hier ist noch abschöpfbare Kaufkraft vorhanden".

    "Die großen Herausforderungen, die wir aus der Studie ableiten, sind einerseits die Stärkung der Handelsstrukturen sowohl in den Orts- und Stadtzentren als auch in den Talschaften", sagt Theresia Fröwis, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, "andererseits sehen wir uns verpflichtet, Maßnahmen gegen die zunehmende Kaufkraftabwanderung ins Ausland durch den Online-Handel zu ergreifen."

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