Presseaussendung · 09.05.2016 LH Wallner: "Ruf nach mehr europäischen Lösungen"
Landeshauptmann mahnt stärkeren europäischen Zusammenhalt in Zukunftsfragen ein – Einreichungen für Europa Staatspreis 2016 noch bis 15. Juni möglich

Veröffentlichung
Montag, 09.05.2016, 12:19 Uhr
Themen
Europa/EU/Regionen/Wallner
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Vorarlberg als stark exportorientierte und wettbewerbsfähige Wirtschaftsregion im Herzen des Kontinents brauche ein geeintes Europa, das in der Lage ist, solidarisch Antworten auf die drängenden Zukunftsherausforderungen zu formulieren. Das bekräftigt Landeshauptmann Markus Wallner am heutigen Europatag (Montag, 9. Mai). "Was passiert, wenn Europa nicht funktioniert, hat sich am Höhepunkt der Flüchtlingskrise gezeigt", erinnert der Landeshauptmann und ruft wieder zu mehr europäischen Lösungen auf.

Die Haltung Vorarlbergs zur europäischen Einigung bezeichnet Wallner als kritisch-konstruktiv, wenn auch grundsätzlich befürwortend: "Ein vereintes und starkes Europa birgt trotz aller Unzulänglichkeiten, die es zweifelsohne gibt, nach wie vor die größten Zukunftschancen für Vorarlberg". Die Herausforderungen heutiger Zeit würden grenzübergreifende Antworten erfordern. "Europa wird darüber hinaus nur dann politisch und wirtschaftlich in der Welt dauerhaft eine Rolle spielen können, wenn es geeint in Erscheinung tritt und mit einer gemeinsamen – starken – Stimme spricht", ist der Landeshauptmann überzeugt. Dafür müsse die EU deutlich handlungsfähiger und selbstbewusster werden – in der Außen- und Sicherheitspolitik aber auch im Wirtschaftsbereich. Wie verletzlich Europa nach wie vor ist, hat sich für Wallner in der Flüchtlingskrise gezeigt. Wenn nationale Egoismen wichtige Entscheidungen im Sinne Gesamteuropas blockieren, etwa eine gerechte Verteilung von Flüchtlingen, führe das zu Chaos und in letzter Konsequenz zum Erstarken von extremen, europafeindlichen Strömungen in nahezu allen Mitgliedstaaten. Gefordert sind nach Ansicht Wallners die Kräfte der politischen Mitte in Europa, den Einigungsprozess weiter voranzutreiben und die Vorteile eines geeinten Kontinents noch stärker zu kommunizieren.

Vorarlbergs Entwicklung seit EU-Beitritt kann sich sehen lassen

  
Wie wichtig ein geeintes Europa für Vorarlberg ist, lasse sich an der Entwicklung des Landes nach dem Beitritt zur Gemeinschaft im Jahr 1995 ablesen. Seither hat sich das jährliche Exportvolumen der Vorarlberger Wirtschaft verdreifacht, so Wallner. Fast 60 Prozent der heimischen Exporte gehen in den EU-Binnenmarkt. Im ersten Halbjahr 2015 konnte der Exportwert gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 wieder um sechs Prozent gesteigert werden. Mit rund 156.500 unselbständig Beschäftigten konnte im Vorjahr zudem erneut ein Beschäftigungsrekord erzielt werden. Positiv fällt auch der Blick auf den Tourismus aus: Im Kalenderjahr 2015 wurden im Land 2,3 Millionen Gästeankünfte und 8,4 Millionen Nächtigungen gezählt. Das ist gegenüber 1995 bei den Ankünften eine Steigerung um 47 Prozent und bei den Nächtigungen eine Zunahme um sieben Prozent. Auch hier kommt der größte Teil der Gäste aus dem EU-Raum. "In der Analyse zeigt sich, dass die Erfolge ohne den Unionsbeitritt in dieser Form nicht möglich gewesen wären", unterstreicht der Landeshauptmann.

Europa Staatspreis 2016 ausgeschrieben

  
Eine "wichtige Initiative" nennt Landeshauptmann Wallner den Europa Staatspreis, der vom Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) heuer zum bereits zweiten Mal ausgeschrieben wurde. Der Preis richtet sich an engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen, die sich für ein verstärktes Europa-Bewusstsein und Europa-Verständnis einsetzen. Noch bis 15. Juni 2016 sind in den drei Kategorien Zvilgesellschaft, Europaberichterstattung und Jugend Einreichungen möglich. Weitere Infos (sowie Bewerbungen) unter www.bmeia.gv.at/europastaatspreis.

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