Presseaussendung · 26.02.2016 Routinemäßige Tuberkulose-Untersuchungen Landessanitätsdirektor Grabher: Vorsorgemaßnahme, um Infektionen auszuschließen

Veröffentlichung
Freitag, 26.02.2016, 16:37 Uhr
Themen
Gesundheit/TBC/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Da die "Rotwild-Tuberkulose" neben der möglichen Ansteckung von Kühen auch auf den Menschen übertragen werden kann, müssen diesbezüglich Vorsorgemaßnahmen und Umgebungsuntersuchungen durchgeführt werden. Das machen die Gesundheitsämter der Bezirkshauptmannschaften routinemäßig bei jeder neu diagnostizierter Tuberkulose, betont Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Deshalb werden aufgrund der jüngsten Fälle von Rotwild-Tuberkulose alle Jagdaufsichtsorgane der betroffenen Regionen, die mit "geöffnetem" Rotwild Kontakt hatten, einer Blutuntersuchung unterzogen.

Diese Maßnahme dient laut Grabher in erster Linie der Vorsorge zum Ausschluss einer Infektion. Zu einer Infektion könne es nur kommen, wenn direkter Kontakt mit dem geöffneten Tier besteht. "Für Waldbesucher, Spaziergänger und alle, die ihre Freizeit im Wald verbringen, besteht keine Infektionsgefahr", so Grabher.

   Die Tuberkulose ist grundsätzlich eine Erkrankung, bei der es zur wechselseitigen Ansteckung zwischen Tieren und Menschen kommen kann, und sie ist beim Menschen – entgegen der landläufigen Meinung – nicht ausgerottet. Nicht nur in Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung, sondern auch in Österreich treten immer wieder neue Fälle an Lungentuberkulose, seltener auch Tuberkulose der anderen Organe, wie Darm, Niere, Haut auf. Allein im Jahr 2013 wurden in Österreich 653 Tuberkulose-Fälle neu diagnostiziert, 580 im Jahr 2014  und 575 im Jahr 2015. In Vorarlberg waren es 17 Fälle im Jahr 2013, 13 im Jahr 2014 und 26 im Jahr 2015.

   Bereits im Herbst des letzten Jahres wurde bei einem Geschwisterpaar im Bezirk Bludenz Tuberkulose diagnostiziert. Bei genauerer Analyse wurde festgestellt, dass es sich um denselben Erreger handelt, der bei Rotwild und im Viehbestand festgestellt werden konnte. Ein Zusammenhang mit den aktuellen Infektionen beim Vieh oder beim Rotwild konnte aber nicht nachgewiesen werden, sodass anzunehmen ist, dass es sich bei diesen beiden Fällen um Infektionen handelt, die bereits Jahre zurückliegen. Den beiden Patienten geht es mittlerweile wieder gut, sie sind jedoch unverändert in ärztlicher Behandlung.

   Die Fälle vom Herbst 2015 wurden zum Anlass genommen, bei insgesamt 130 Personen, mit denen die Erkrankten Kontakt hatten, ein Lungenröntgen zum Ausschluss einer Tuberkulose anzufertigen. Bei niemandem konnte eine Ansteckung nachgewiesen werden. Zudem wurden bei allen Bauern, die in den Jahren 2010 bis 2015 eine Kuh mit Tuberkuloseverdacht im Stall hatten, Blutuntersuchungen durchgeführt, wobei auch hier kein Nachweis einer frischen Infektion erbracht wurde.

   Gesundheitslandesrat Christian Bernhard bedankt sich in diesem Zusammenhang bei allen Beteiligten im Veterinär- und Humanbereich für deren koordiniertes Vorgehen und die konsequente Verwendung moderner Testmethoden und Röntgenuntersuchungen. Dadurch konnten Ansteckungen ausgeschlossen werden, im Falle von Infektionen wurden diese frühzeitig erkannt und erfolgreich behandelt.

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