Presseaussendung · 16.10.2015 Ratingagentur Standard & Poor's stellt Vorarlberg Bestnoten aus LH Wallner: "Vorarlbergs solide und verlässliche Haushaltsführung wird klar bestätigt"

Veröffentlichung
Freitag, 16.10.2015, 18:08 Uhr
Themen
Finanzen/Landeshaushalt/Rating/Wallner
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Die Experten der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) stellen dem finanzpolitischen Kurs des Landes Vorarlberg in einem am Freitag (16. Oktober) veröffentlichten Bericht ein sehr gutes Zeugnis aus. Daneben fiel auch das S&P-Rating für die Hypo Landesbank Vorarlberg äußerst vorteilhaft aus. Wenig überrascht zeigt sich Landeshauptmann Markus Wallner: "Aufgrund der soliden und verlässlichen Haushaltsführung ist Vorarlberg finanzpolitisch bestens aufgestellt. Das wurde uns jetzt einmal mehr auch von unabhängiger Stelle bestätigt."

Zum ersten Mal hat sich das Land Vorarlberg als Mehrheitseigentümer gemeinsam mit der Hypo Landesbank Vorarlberg einem professionellen Rating durch die Agentur Standard & Poor's unterzogen. Insbesondere für die Bank, deren Refinanzierung am Kapitalmarkt in den Jahren 2016 und 2017 wichtig wird, sei diese gute Bewertung von Bedeutung, erläutert der Vorstandsvorsitzende der Hypo Vorarlberg, Michael Grahammer, die Entscheidung, die zum Rating-Auftrag geführt hat. Für Grahammer stützt sich das gute Abschneiden der Hypo Vorarlberg einerseits auf ihre stabile wirtschaftliche Lage und das nachhaltige Geschäftsmodell sowie andererseits auf die äußerst positive Bewertung des Landes.

Top-Rating für das Land

  
Beim Langfrist-Rating wurde das Land Vorarlberg von S&P auf die Stufe "AA+" gesetzt. Eine höhere Einstufung war nicht möglich, da ein Bundesland nicht besser geratet werden kann als der Nationalstaat insgesamt. Im Jänner 2012 hatte Österreich bei S&P sein Triple-A-Rating mit der Herabstufung auf "AA+" eingebüßt. Beim Kurzfrist-Rating, hier wird kein "AAA" vergeben, wurde Vorarlberg von S&P auf die höchste Stufe (A-1+) gesetzt. Der S&P-Ausblick für die nächsten beiden Jahre fällt ebenfalls positiv aus. "Für das Land hat vernünftiges und verantwortungsbewusstes Wirtschaften im Sinne des Österreichischen Stabilitätspaktes und mit Blick auf nachfolgende Generationen oberste Priorität. Das belegt auch dieses äußerst erfreuliche Rating-Ergebnis", führt Wallner aus.

Mehrere Faktoren ausschlaggebend

  
Das exzellente Rating für Vorarlberg stützt sich laut S&P auf mehrere Faktoren. Positiv würden sich die gut berechenbaren, übersichtlichen und ausgewogenen institutionellen Rahmenbedingungen auswirken. Neben der starken regionalen Wirtschaftslage habe Vorarlberg zudem eine außerordentlich gute Budget-Performance mit konstanten Überschüssen (nach Berücksichtigung der Vermögenslage) während den letzten fünf Jahren vorgelegt. Vorarlberg habe die niedrigste Schuldenquote aller österreichischen Länder, die zudem als stabil angesehen wird. Auch im internationalen Vergleich sei die direkte Schuldenquote sehr niedrig.

   Hervorgehoben wird auch das professionelle Finanzmanagement. Der etablierte Budgeterstellungsprozess sei klar strukturiert, die Planung erfolge konservativ auf "worst case"-Basis und bei der Kreditpolitik werde ein risikoaverser Ansatz verfolgt (d.h. keine Auslandskredite und keine Derivate). Die Pensionsverbindlichkeiten, die im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr niedrig ausfallen, werden ebenfalls positiv hervorgehoben.

   Die Haftungsverpflichtungen des Landes beurteilt S&P moderat. Was die Haftung des Landes für die Hypo Vorarlberg angeht – hier ist das Land in der Eigentümerrolle – liege diese höher als bei vergleichbaren Staatsbanken in Deutschland oder Kantonalbanken in der Schweiz. Allerdings werde das Risiko der Haftungsverpflichtung durch eine adäquate Eigenkapitalausstattung und gutes Risikomanagement der Bank limitiert.

   Für die nahe Zukunft erwartet S&P, dass Vorarlberg seine Finanzsituation beibehalten kann. "Am eingeschlagenen Kurs werden wir weiter konsequent festhalten", bekräftigt der Landeshauptmann. Im Gegensatz zu anderen Regionen habe Vorarlberg keinen Schuldenrucksack zu tragen, der Entwicklungsspielräume schon im Ansatz einschränke. "Dadurch haben wir die Handlungsfähigkeit, die zum Gestalten notwendig ist", verdeutlicht Wallner abschließend.

Landesbank-Rating: Bestätigung für Kunden

  
Bei der Hypo Vorarlberg bewertete S&P die langfristigen Verbindlichkeiten mit einem "A-", bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten wurde der Hypo ein "A-2" bescheinigt. Der Ausblick wird mit "stabil" angegeben. "Wir freuen uns über das gute Ergebnis. Das neue Rating ist auch für die Kundinnen und Kunden eine wichtige Bestätigung, dass sie der Landesbank weiterhin höchstes Vertrauen schenken können", bekräftigt der Hypo-Vorstandsvorsitzende. Von der Ratingagentur Moody’s war die Landesbank bisher mit Baa1 geratet. Auf der Skala von S&P liegt das neue Rating nun eine Stufe (= ein Notch) höher. Mit "A-" befindet sich die Bank im "Upper Medium Grade"-Bereich und damit in der Kategorie "Investment Grade". In diesen Bereich fallen Forderungstitel und Emittenten, bei denen das Bonitätsrisiko als relativ gering anzusehen ist. Damit sind die Hypo-Banken in Vorarlberg sowie in Ober- und Niederösterreich die einzigen Banken Österreichs mit einem Rating im Single A-Bereich.

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