Presseaussendung · 02.09.2015 Neues Modell für den Ärztebereitschaftsdienst Landesrat Bernhard: Flächendeckende Erfüllung öffentlich-rechtlicher Aufgaben gesichert

Veröffentlichung
Mittwoch, 02.09.2015, 13:06 Uhr
Themen
Gesundheit/Ärztebereitschaftsdienst/Bernhard
Redaktion
Gerhard Wirth

Feldkirch (VLK) – Mit einem Ärztebereitschaftsdienst NEU sollen die mancherorts bestehenden Probleme bei der Durchführung von Totenbeschauen, Untersuchungen nach dem Unterbringungsgesetz, kriminalpolizeiliche Totenbeschauen und Hafttauglichkeitsuntersuchungen gelöst werden. Das neue Modell beruht auf einer bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) eingerichteten elektronischen Buchungsplattform, wo sich Ärzte selbstständig zum Bereitschaftsdienst eintragen können. Dadurch sind diese Leistungen rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche in ganz Vorarlberg gewährleistet.

Landesrat Christian Bernhard zeigte sich bei der Präsentation des Modells am Mittwoch, 2. September 2015, in Feldkirch erfreut, dass diese Lösung gemeinsam mit der Landespolizeidirektion, dem Gemeindeverband, dem Roten Kreuz und Vertretern aus der Ärzteschaft erarbeitet werden konnte.

   Sowohl beim Roten Kreuz als auch bei der Polizei kennt man die in manchen Gemeinden bzw. Talschaften bestehenden Schwierigkeiten, einen Arzte für nächtliche Heim- und Hausbesuche bzw. für Häftlingsuntersuchungen, kriminalpolizeiliche Leichenbeschauen oder Untersuchungen nach Misshandlungsvorwürfen zu finden. Für das neue Ärztebereitschaftsmodell wird Vorarlberg in zwei Sprengel geteilt: Nord und Süd. Ärzte können über eine Buchungsplattform (ähnlich einem Hotelbuchungssystem) ihre Tages- oder Nachtdienste (von 7.00 bis 19.00 bzw. von 19.00 bis 7.00 Uhr) selbst auswählen und bekommen ihre Leistungen wöchentlich abgerechnet. Jene Landesteile, in denen die bestehende Ärztebereitschaft  funktioniert, bleiben von dem neuen Modell unberührt.

   Rotkreuz-Präsident Ludwig Summer sieht den Erfolgsfaktor dieses Systems darin, dass die Teilnahme auf freiwilliger Basis erfolgt. Die Zahl der mitwirkenden Ärzte könne dadurch schlagartig vervielfacht werden. Der stellvertretende Landespolizeidirektor Walter Filzmaier sprach ebenfalls von einer wesentlichen Qualitätsverbesserung. Nicht zuletzt biete das neue Modell auch die Möglichkeit, die eingesetzten Ärzte für die besonderen polizeilichen Erfordernisse auszubilden, ergänzte Polizeiarzt Kurt Jenny.

   Die technische Einrichtung der Ärztebereitschaftsdienst-Plattform erfolgt über die bestehenden Infrastrukturen bei der RFL. Das ist vor allem deshalb sinnvoll, weil auch der bis Ende 2016 aufzubauende Telefon- und Web-basierte Erstkontakt- und Beratungsservice (TEWEB) dort angesiedelt werden soll. In diesem Zusammenhang soll das neue Ärztebereitschaftsmodell auch die kurative Hilfestellung abseits des Rettungseinsatzes dort optimieren, wo keine Gemeindeärzte zur Verfügung stehen.

   Das Projekt startet im November 2015. Fällt eine Evaluation Ende 2016 positiv aus, wird es verlängert, so Landesrat Bernhard. Die Kosten belaufen sich im Jahr 2015 auf knapp 60.000 Euro, für 2016 wird mit knapp 360.000 Euro gerechnet.

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