Presseaussendung · 05.03.2015 Sanatorium Mehrerau soll als Hospizeinrichtung weitergeführt werden LR Bernhard: Mehr als zwei Drittel des Personals haben bereits Neuanstellung

Veröffentlichung
Donnerstag, 05.03.2015, 14:13 Uhr
Themen
Gesundheit/Mehrerau/Hospiz/Bernhard
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Ende Februar, einen Monat früher als ursprünglich geplant, ist der Betrieb des Belegspitals und der Nachsorgestationen im Sanatorium Mehrerau eingestellt worden. Die vollumfassende Patientenbetreuung wäre aus personaltechnischer Perspektive (neue Anstellungen, Krankenstände) nicht mehr gegeben, führt Gesundheitslandesrat Christian Bernhard aus, "denn insgesamt haben bereits über zwei Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (von insgesamt 52) mittlerweile eine Anstellung in verschiedenen regionalen Pflegebereichen gefunden". Auch für Nachsorgepatienten wurden gute Alternativen gefunden, die Babyklappe bleibt bis Ende März bestehen und wird dann in die Nähe des LKH Bregenz verlegt. Die Umsetzung des stationären Hospizes – für Landesrat Bernhard "eine wertvolle Erweiterung im Versorgungsnetz" – ist in Vorbereitung.

Von den Belegärzten haben acht Ärzte das Angebot der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft genutzt und stehen bereits unter Vertrag. In den nächsten Wochen bis zur endgültigen Beendigung des Betriebes Ende März 2015 unterstützen die wenigen verbleibenden Mitarbeiter die Bearbeitung von administrativen Fragestellungen. Weitere Stellenangebote und aktuelle Ausschreibungen werden ihnen weiterhin zur Kenntnis gebracht. Die Krankenhausleitung hatte sich bei den verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr Durchhaltevermögen und ihr Engagement ausführlich bedankt. Den Kontakten und der Motivation von Verwaltungsdirektor Andreas Lauterer und Pflegedienstleiter Johannes Drexel haben es viele Pflegemitarbeiter zu verdanken, dass sie bereits eine neue Anstellung gefunden haben. Derzeit übersteigt das Angebot an Stellen die Nachfrage, auch Neuanstellungen in Vorarlberg sind erfreulicherweise gegeben.


Gute Alternativen für Remobilisation- und Nachsorgepatienten gefunden


   Im Monat Februar waren durchschnittlich zwischen fünf und acht Patienten pro Tag betreut worden. Für die Patienten, die einer Remobilisation und Nachsorge bedürfen und zuvor in der Mehrerau angemeldet wurden, besteht dieses professionelle Angebot dezidiert in den Nachsorgestationen am LKH Rankweil und in Maria-Rast. Weitere Standorte sind derzeit Gegenstand von Verhandlungen.


Babyklappe bleibt bis Ende März bestehen


   Die seit 2008 bestehende Babyklappe am Sanatorium Mehrerau ist bisher zwei Mal zum Einsatz gekommen. Hier wurde für die weitere Zukunft umsichtig und bedacht geplant, so Landesrat Bernhard: Die Babyklappe wird Ende März in die unmittelbare Nähe des LKH Bregenz verlegt. Ihr Betrieb in der Mehrerau bleibt so lange aufrecht bestehen, mit doppelter Absicherung: Seit dem 24. Februar ergeht ein Alarm im Fall der Aufnahme eines Kindes in der bestehenden Klappe. Parallel dazu ist auch eine Echtzeitbild-Kamera installiert, die live auf den Bildschirm in die Portiersloge des LKH Bregenz überträgt. Ab Ende März wird die Babyklappe am Wohnheim der Pflegeschule Bregenz installiert sein, die Umbauarbeiten laufen, die Kosten belaufen sich auf rund 45.000 Euro.


Umsetzung des stationären Hospizes im Zeitplan


   Die Vertragsverhandlungen für die Errichtung des stationären Hospizes im Sanatorium Mehrerau sind weitgehend abgeschlossen, informiert Landesrat Bernhard: "In den letzten 25 Jahren ist das Versorgungsnetz für Schwerkranke und sterbende Menschen sowie für deren Angehörige in Vorarlberg stetig gewachsen. Mit der Einrichtung einer Hospizstation in der Mehrerau wird einerseits eine traditionsreiche Versorgungseinrichtung im Land Vorarlberg im Einvernehmen mit der Zisterzienserabtei weitergeführt. Andererseits bauen wir damit das Versorgungsnetz in Vorarlberg sinnvoll aus." Das Land stehe mit den beteiligten Parteien in der finalen Phase der Verhandlungen, sagt Bernhard, der noch im Laufe des Monats März 2015 mit einem endgültigen Ergebnis rechnet. Der Beginn der Umbauarbeiten ist noch im Frühling vorgesehen, die Aufnahme des Betriebes des neu entstehenden Hospizzentrums ist für Sommer 2016 geplant.


   In der Mehrerau sollen wichtige Aufgaben von Hospiz Vorarlberg zusammengeführt werden – so soll neben der Versorgung mit zehn Betten auch die Aus- und Fortbildung im Bereich Hospizarbeit von diesem Standort aus betrieben werden. Neben der regelmäßigen Schulung der über 200 Freiwilligen von Hospiz Vorarlberg werden hier auch Praktikumsplätze und fachspezifische Aus- und Fortbildungen für Fachpersonal angeboten. "Mit der Verwirklichung des Stationären Hospizes folgt das Land Vorarlberg der aktuell im Parlament beschlossenen Grundausrichtung, die noch fehlenden Bausteine der Hospiz- und Palliativversorgung konsequent auszubauen.  Das Stationäre Hospiz ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg", betont Karl Bitschnau, Leiter von Hospiz Vorarlberg.

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