Presseaussendung · 27.03.2014 Klassisches Rollenverhalten laut Befragung weit verbreitet LR Schmid: Projekt "Betrifft: Rollenbilder" soll Jugendliche und Erwachsene ermutigen, das eigene Verhalten zu überprüfen und ihr Rollenspektrum zu erweitern

Veröffentlichung
Donnerstag, 27.03.2014, 09:19 Uhr
Themen
Soziales/Gleichstellung/Schmid
Redaktion
Mag. Bernhard Schuh

Bregenz (VLK) – Unterschiede zwischen Einstellung und Verhalten sind das zentrale Ergebnis einer überregionalen Online-Befragung zum Thema Rollenbilder in Beruf und Familie, an der 800 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 25 Jahren teilgenommen haben. Die Befragung ist Teil des vom Referat für Frauen und Gleichstellung der Vorarlberger Landesregierung sowie den Stabsstellen für Chancengleichheit des Fürstentums Liechtenstein und des Kantons Graubünden gemeinsam umgesetzten Projekts "Betrifft: Rollenbilder".

   Wie aus der Befragung hervorgeht, ist bei Jugendlichen aus Vorarlberg, Liechtenstein und Graubünden ein Problembewusstsein für Fragen der Gleichstellung von Frauen und Männern im Berufs- und Familienleben vorhanden. Allerdings schätzen junge Frauen die Bedeutung der Gleichstellung deutlich höher ein als junge Männer und sind zugleich skeptischer in Bezug auf die Verwirklichung von Gleichstellung vor allem im Berufsleben. Für beide Geschlechter gilt, dass sie sich in ihren Einstellungen bereits weiter von tradierten Rollenbildern entfernt haben als in ihrem Verhalten. So möchten die meisten jungen Frauen und Männer die Haushaltspflichten zwar gerecht verteilen, im konkreten Fall bleiben die meisten Tätigkeiten im Haushalt aber den Frauen überlassen. Auch bei der eigenen Berufswahl sind traditionelle Rollenbilder weiter vorherrschend – junge Frauen wählen mehrheitlich Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen, junge Männer überwiegend handwerkliche und technische Berufe.

"Rollenspektrum erweitern"

   Landesrätin Greti Schmid hält fest: "Die Untersuchung hat gezeigt, dass sich die Einstellungen der Jugendlichen gewandelt haben. Dennoch ist ihr Verhalten nach wie vor geprägt von klassischen Rollenbildern. Die Jugendlichen müssen ermutigt werden, neue, unübliche Wege zu beschreiten, damit sie sich ihren persönlichen Fähigkeiten und Talenten entsprechend entfalten können." Das grenzüberschreitende Projekt "Betrifft: Rollenbilder" soll dazu beitragen, dass Jugendliche und Erwachsene das eigene Verhalten überprüfen und das Spektrum möglicher Rollen, die sie sich selbst und anderen zuschreiben, erweitern.

Interaktive Wanderausstellung

   Neben der Befragung umfasst das Projekt "Betrifft: Rollenbilder", das vom Interreg-IV-Programm Alpenrhein/Bodensee/Hochrhein der Europäischen Union gefördert wird, eine Öffentlichkeitskampagne, Vorträge sowie eine vom Verein Amazone konzipierte Wanderausstellung. Diese wird von 24. April bis 9. Mai täglich von 8.00-18.00 Uhr im Foyer des Landhauses in Bregenz zu sehen sein.

Weitere Ergebnisse der Befragung

   Weitere Ergebnisse der Online-Befragung, mit deren Durchführung die Fachhochschule St. Gallen beauftragt war:
- Eine Minderheit von Männern und Frauen kann sich gut vorstellen, Teilzeitarbeit für mehr Freizeit oder zu Weiterbildungszwecken auszuüben
- Teilzeitarbeit wird immer noch vornehmlich von Frauen zur Vereinbarung von Familie und Beruf bevorzugt
- 70 Prozent der jungen Frauen und Männer möchten später einmal Kinder haben. Am liebsten möchten sich die jungen Erwachsenen in Zukunft die Arbeit im Haushalt teilen, wobei sich dies die Frauen stärker wünschen als die Männer
-  60 Prozent der befragten Frauen haben auf irgend eine Art und Weise eine Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts erfahren

   Nähere Informationen zum Projekt "Betrifft: Rollenbilder" unter www.rollenbilder.org.

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