Presseaussendung · 26.10.2012 Landeshauptmann Wallner für allgemeine Wehrpflicht

Veröffentlichung
Freitag, 26.10.2012, 10:00 Uhr
Themen
Sicherheit/Wehrpflicht/Wallner
Redaktion
Thomas Mair

Bregenz (VLK) – Anlässlich des Nationalfeiertags nimmt Landeshauptmann Markus Wallner Stellung zur laufenden Wehrpflichtdebatte. Er tritt für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht ein. Es sei nicht nachzuvollziehen, warum eine im Krisen- und Katastrophenfall bis heute gut bewährte und funktionierende Sicherheitsinfrastruktur ersetzt werden solle.

Das System der allgemeinen Wehrpflicht habe in den vergangenen Jahren mehrfach den Beweis angetreten, dass es funktioniere, betont Wallner. Es sei unbestritten, dass das Bundesheer Reformbedarf habe, denn jeder Präsenzdiener soll einen Nutzen aus einer sinnvollen Zeit beim Bundesheer für das spätere Leben ziehen.

"Sicherheit läßt sich nicht von oben verordnen"

Speziell Vorarlberg brauche jedoch vor Ort genügend einsatzbereite Kräfte, die imstande seien, professionell und rasch Hilfe zu leisten. Wallner erinnert in diesem Zusammenhang an die bedeutende Rolle des Bundesheeres vor allem bei den Hochwasserkatastrophen in Vorarlberg, zuletzt im Jahr 2005. "Sicherheit lässt sich nicht von oben verordnen. Wir brauchen Strukturen im Land, um im Bedarfsfall rasch helfen zu können." Ziel muss es also sein, die bestmögliche Sicherheit für unser Land und die Bevölkerung auf Basis der drei Säulen - dem optimierten Wehrdienst mit einer professionalisierten Miliz zum Schutz der Heimat, dem Katastrophendienst und dem Zivildienst als Lebensader des sozialen Ehrenamtes zu gewährleisten, so Wallner.

   Der Landeshauptmann stellt gleichzeitig die Finanzierungsfrage, da ein Berufsheer höhere Kosten verursacht. "Wenn der Zivildienst durch den Fall der Wehrpflicht abgeschafft wird, muss das notwendige Personal von den Gemeinden und dem Land bezahlt werden." Bei den 96 Vorarlberger Trägern des Zivildienstes mit rund 750 anerkannten Zivildienstplätzen sind etwa 650 Zivildiener schwerpunktmäßig in den Bereichen Hilfs- und Rettungswesen, Behinderten-, Alten-, Kranken- und Sozialhilfe sowie weiteren sozialen Diensten tätig. "Der Zivildienst gibt vielen jungen Menschen die Chance, soziale Verantwortung für die Mitmenschen zu übernehmen", führt Wallner an, "ein Wegfall bedeutet Entsolidarisierung der Gesellschaft".

Kurzsichtig weil kurzfristig

   Die von Verteidigungsminister Norbert Darabos geplante Abschaffung der Wehrpflicht binnen eines Jahres berge also viele Risiken, lautet Wallners Fazit: "Kein funktionierendes Berufsheer, keine rasch verfügbare Hilfe im Katastropheneinsatz, keine Alternative zum Zivildienst - und das ganze bei höheren Kosten."

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