Presseaussendung · 26.04.2012 Landesrat Schwärzler: Schifahren im Wald ist verboten
Alpin-Sicherheitsgipfel: Sechs-Punkte-Programm

Veröffentlichung
Donnerstag, 26.04.2012, 19:19 Uhr
Themen
Sicherheit/Natur/Sport/Schwärzler
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Die Situation des Schifahrens abseits gesicherter Pisten, insbesondere bei hoher Lawinengefahr, stand im Mittelpunkt eines Alpin-Sicherheitsgipfels am Donnerstag, 26. April 2012 im Landhaus, zu dem Landesrat Erich Schwärzler eingeladen hatte. Dabei wurde ein Sechs-Punkte-Programm besprochen, das konkrete Maßnahmen für mehr Eigenverantwortung der Wintersportler, eine verbesserte Aufklärungs- und Informationsarbeit sowie verstärkte Kontrolltätigkeit im Interesse der Sicherheit und des Schutzwaldes vorsieht.

Zu der Veranstaltung begrüßte Landesrat Schwärzler zahlreiche Vertreter von Politik, Tourismus, Liftbetreibern, Wald und Jagd, Bergrettung, Berg- und Skiführern, Lawinen- und Sicherheitskräften sowie Naturschutz. Er dankte den Verantwortlichen in den alpinen Regionen für die bisher gesetzten Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen und für die Bereitschaft, mit Beginn der kommenden Wintersaison gemeinsam weitere Verbesserungen umzusetzen, um Gefahren für die Wintersportler zu verringern und die Natur, insbesondere im Bereich der Schutz- und Bannwälder, zu schonen. "Klar ist aber, dass es primär eine Eigenverantwortung der Wintersportlers gibt", sagte Landesrat Schwärzler.

Sechs-Punkte-Programm für mehr Sicherheit und einen intakten Schutzwald

Nein zum Skifahren im Wald:
1. Die Bezirksforsttechniker und Waldaufseher werden im Sommer auf die Liftbetreiber zugehen und mit diesen gemeinsam festlegen, wo die Anbringung zusätzlicher Absperrungen und klarer Hinweisschilder – ergänzend zu den "Respektiere deine Grenzen"-Tafeln – auch zur Schonung von Natur und Umwelt notwendig ist. Dabei soll jedoch ein Schilderwald vermieden werden.

2. Durch Schwerpunktsetzungen werden in enger Zusammenarbeit der Forstorgane mit der örtlichen Polizei und den Liftbetreibern effektivere Kontrollen vor Ort durchgeführt, Übertretungen mit erhöhten Strafen geahndet und bei groben Verstößen auch die Abnahme der Liftkarte umgesetzt.

Vom Sicherheitsdenken zum Risikobewusstsein
3. Bei Lawinenwarnstufe 4 bzw. 5 werden die Liftbetreiber die gut sichtbar angebrachten Warnleuchten auf Rot stellen (Achtung große bzw. sehr große Lawinengefahr – Auf den gesicherten Pisten bleiben; Hänge mit über 30 Grad Neigung meiden). Aktive Information und Aufklärung
4. Die aktuellen Lageberichte des Lawinenwarndienstes werden von den Liftbetreibern an gut sichtbarer Stelle angebracht. Die (mehrsprachigen) Informationen des Lawinenwarndienstes über die aktuelle Lawinenwarnstufe werden auch den Betreibern des ÖPNV sowie den Tourismusämtern zugeleitet, welche diese an die Hotels und Zimmervermieter weiterleiten.
Darüber hinaus wird es ab Lawinenwarnstufe 3 wiederholte öffentliche Bekanntmachungen im Internet sowie in Rundfunk und Fernsehen geben (Sicherheitsvideos).

Eigenverantwortung ist wahrzunehmen
5. Der hohe Standard an Sicherheitskursen für Wintersportler wird über die Initiative Sichere Gemeinden, den Schilehrerverband und weitere Alpinorganisationen durch zusätzliche Angebote (u.a. in Schulen) ausgebaut. Damit soll das Bewusstsein für die Sicherheit und den Schutz von Natur und Landschaft erhöht sowie die Eigenverantwortung der Wintersportler verstärkt werden.

Respektiere deine Grenzen
6. Von Landesseite wird insbesondere im Interesse der Erhaltung und Schonung der Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie des Wildlebensraumes in enger Zusammenarbeit mit den Tourismusverantwortlichen, Naturschutzorganisationen und Liftbetreibern die Erstellung einer Skitourenkarte (als landesweite Karte nach dem Modell der Schweiz oder als Regionalkarte) geprüft.

"Unser gemeinsames Ziel muss es sein, Wintersportler zu mehr Eigenverantwortung anzuhalten, erforderliche Grenzen im Interesse der Sicherheit zu respektieren sowie Sport- und Freizeitaktivitäten unter möglichster Schonung von Natur und Landschaft auszuüben. Gerade die Bevölkerung im Berggebiet ist auf einen intakten Schutzwald angewiesen – deshalb Nein zum Schifahren im Wald“, so Landesrat Schwärzler in seinem Resumee.

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