Presseaussendung · 04.10.2011 Jugendwohlfahrt: Weitere Experten-Empfehlung aufgearbeitet
LR Schmid: Dialogtage brachten wertvolle Ergebnisse zutage – Dank an Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Veröffentlichung
Dienstag, 04.10.2011, 17:00 Uhr
Themen
Soziales/Jugendwohlfahrt/Schmid
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – An vier Dialogtagen haben sich über 80 Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen getroffen, um die strategische und programmatische Ausrichtung der Jugendwohlfahrt in Vorarlberg zu diskutieren. Im Landhaus in Bregenz wurden heute, Dienstag, im Beisein von Soziallandesrätin Greti Schmid die Ergebnisse des Dialogprozesses präsentiert.

Insgesamt 14 Empfehlungen hat die vom Land eingesetzte unabhängige Expertenkommission formuliert, nachdem sie damit beauftragt worden war, den tragischen Todesfall des kleinen Cain und mit ihm die Abläufe in der heimischen Jugendwohlfahrt sachlich-objektiv zu durchleuchten. Eine Empfehlung lautete, die strategische und programmatische Ausrichtung in einem breiten Prozess zu diskutieren. Im Juni und Juli dieses Jahres wurden in Bregenz und Dornbirn dazu vier Dialogtage durchgeführt, an denen sich mehr als 80 Personen beteiligt haben – darunter Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Jugendwohlfahrt, von privaten Einrichtungen wie dem Vorarlberger Kinderdorf und anderen Trägerorganisationen, dem Bildungsbereich (Schule und Kindergarten), dem Gesundheitsbereich (Kinderärzte, Kinderschutzgruppe, LKH) oder auch aus Familien- und Elternverbänden.

Ergebnispräsentation im Landhaus

Die Ergebnisse der vier Dialogtage wurden umfassend dokumentiert. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind fünf zentrale Handlungsfelder herausgearbeitet worden:

- Gesellschaftlicher Dialog: es soll ein breiter gesellschaftlicher Dialog geführt werden, um die Situation von Kindern, Jugendlichen und Familien zu thematisieren. Der Entwicklungsprozess soll möglichst viele Menschen erreichen
- Auftrag, Qualität und Wahrnehmung der Jugendwohlfahrt (öffentlich/privat): bei der Novellierung des Jugendwohlfahrtsgesetzes ist auf künftige Herausforderungen zu achten. Neue Maßnahmen im Bereich der Qualität
- Vernetzung, Kooperation und Sozialraumorientierung: Transparenz bei Angeboten, Leistungen und angestrebten Wirkungen. Verbindliche Klärung der Vernetzungs- und Kooperationsformen
- Aktivierung, Befähigung und Prävention: Eltern in Erziehungsaufgaben noch besser unterstützen. Präventive Programme weiter ausbauen, usw.
- Steuerung, Strategie- und Systementwicklung: Ziele und Grundsätze weiterentwickeln usw.

Ambitionierter Fahrplan

"Die benannten Handlungsfelder werden in Facharbeitsgruppen noch intensiver aufgearbeitet. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Dialogtage sollen im nächsten Schritt programmatische Leitlinien für die Jugendwohlfahrt in Vorarlberg und Empfehlungen für die Novellierung des Landes-Jugendwohlfahrtsgesetzes erarbeitet werden", erläuterte Landesrätin Schmid den weiteren Fahrplan. Dazu ist folgendes geplant:

- Bildung einer Facharbeitsgruppe mit Expertinnen und Experten der öffentlichen und privaten Jugendwohlfahrt
- Konzeptentwurf: Programmatische Leitlinien für die Jugendwohlfahrt in Vorarlberg, Empfehlungen für die Novellierung des Landes-Jugendwohlfahrtsgesetzes
- Diskussion und Abstimmung des Konzeptentwurfes mit Sozialfonds, Gemeinden, öffentlicher Jugendwohlfahrt, privaten Jugendwohlfahrtseinrichtungen, Kooperationspartnern (Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinderschutzgruppen, Bildung, Justiz)
- Überarbeitung des Konzeptentwurfes und Vorlage an die Vorarlberger Landesregierung

Gesellschaftlicher Dialog

Landesrätin Schmid wird weiters in Kooperation mit dem Zukunftsbüro und mit "Kinder in die Mitte" einen gesellschaftlichen Dialog über Kindheit und Jugend in Vorarlberg initiieren. "Im Rahmen dieses Dialoges soll über Grundhaltungen, Werte und Verantwortung diskutiert werden. Ziel ist eine breite Bewusstseinsbildung im Sinne und zum Wohle unserer Kinder, denn die Kinder sind unsere Zukunft", so Landesrätin Schmid abschließend. Im Rahmen der Ergebnispräsentation dankte sie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Dialogtage für das Engagement im Namen des Landes herzlich.

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