Presseaussendung · 10.06.2011 Vorarlberg startet Diskussionsprozess über zukünftige Entwicklung
LH Sausgruber: Ziel ist die Sicherung und Weiterentwicklung der hohen Lebensqualität im Land

Veröffentlichung
Freitag, 10.06.2011, 13:34 Uhr
Themen
Wirtschaft/Umwelt/Soziales/Sausgruber
Redaktion
Wolfgang Hollenstein

Bregenz (VLK) – Wichtigen Zukunftsthemen wird in Vorarlberg ein hoher Stellenwert eingeräumt. Das belegen auch die Schwerpunkte beim freiwilligen Engagement oder im Bereich der Bürgerbeteiligung. Mit einem breit angelegten Diskussionsprozess sollen die Bemühungen jetzt noch weiter intensiviert werden, kündigte Landeshauptmann Herbert Sausgruber heute, Freitag, bei einer Pressekonferenz im Landhaus an. Es gehe darum, die hohe Lebensqualität im Land aktiv weiterzuentwickeln und für die Zukunft zu sichern.

Wie kann die Entwicklung einer Gesellschaft möglichst aussagekräftig abgebildet werden, um darauf fundierte Antworten für künftige Herausforderungen zu formulieren? Als der weltweit wichtigste Maßstab diente bisher das Bruttoinlandsprodukt (BIP), mit dem die auf den Märkten gehandelten Güter und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft erfasst werden. Mehr und mehr setzt sich heute jedoch die Erkenntnis durch, dass sich das BIP nur unzureichend dafür eignet, um wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt angemessen zu beschreiben. Es werden ergänzende Indikatoren gesucht, die einen umfassenderen Einblick gewähren. Frankreich hat bereits 2008 die sogenannte Stiglitz-Kommission eingerichtet und auch in Deutschland ist ein Gremium vom Deutschen Bundestag beauftragt worden, entsprechende Vorschläge für einen neuen Zugang zu erarbeiten. Andere Länder stellen ähnliche Überlegungen an.

Vorarlberg macht mit

"Wir wollen den Diskussionsprozess in anderen Ländern nicht nur mitverfolgen, sondern uns aktiv und engagiert beteiligen", sagt Landeshauptmann Sausgruber. Als ein Land, das neben seiner wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit auch in Sachen Lebensqualität keine Vergleiche zu scheuen braucht, sei die Sicherung und Weiterentwicklung der hohen Standards ein zentrales Anliegen: "Schon vor Jahren hat Vorarlberg damit begonnen, Lebensqualität, freiwilliges Engagement und Nachhaltigkeit in der Entwicklung zu thematisieren. Es wurden dazu Studien angefertigt und zahlreiche Aktivitäten gesetzt. Diese 'Vorarbeiten' erweisen sich heute als ausgezeichnete Grundlage, auf der wir aufbauen können". Im Mittelpunkt stehen die Fragen, was in der Gesellschaft unter Wohlbefinden, Lebensqualität und Fortschritt verstanden wird und wie diese Größen bei Entscheidungen künftig noch besser berücksichtigt werden können. Es gelte nun, unter breiter öffentlicher Beteiligung Lösungsansätze zu finden, so Sausgruber.

Dreiteiliger Prozess

Vom Büro für Zukunftsfragen des Landes ist ein dreiteiliger Prozess ausgearbeitet worden. In einem ersten Schritt sollen sich unterschiedliche Akteure und Gruppen über die wesentlichen Fortschrittsziele verständigen und gemeinsam getragene Zukunftsbilder entwickeln. Darauf aufbauend sind ganz konkrete Maßnahmen und Umsetzungsschritte zu setzen, die geeignet sind, Wohlbefinden und Lebensqualität nachhaltig zu sichern. Wo es Sinn macht, werden die Akteure vom Land begleitet und unterstützt sowie ergänzende Maßnahmen gesetzt. Am Ende steht die Suche nach neuen Wohlstands- und Fortschrittsindikatoren. Dazu gehört auch die Evaluation von Prozessen, Programmen und Projekten, indem untersucht wird, ob die gesetzten Maßnahmen tatsächlich geholfen haben, die formulierten Ziele zu erreichen. "Mit dem Prozess wird ein Raum geöffnet, in dem unsere Gesellschaft die wichtigen Zukunftsfragen qualitätsvoll und aus verschiedensten Blickwinkeln aufarbeiten kann", betont Manfred Hellrigl, der Leiter des Büros für Zukunftsfragen.

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