Presseaussendung · 24.02.2011 Weiter auf dem Weg in Richtung Gleichstellung
100 Jahre Frauentag – Viele Errungenschaften in der Vergangenheit, aber ebenso viele Herausforderungen für die Zukunft

Veröffentlichung
Donnerstag, 24.02.2011, 13:12 Uhr
Themen
Soziales/Frauen/Schmid
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Am 19. März 1911 wurde in Österreich zum ersten Mal der Frauentag begangen – ein Aufbruch in Richtung Gleichberechtigung. "Die folgende Entwicklung hat beachtliche Fortschritte und Errungenschaften gebracht, ist aber noch lange nicht abgeschlossen", sagte Landesrätin Greti Schmid heute, Donnerstag, im Landhaus, wo auch eine Ausstellung zum Jubiläum gezeigt wird.

Die heutige Situation der Frauen ist mit jener vor 100 Jahren nicht zu vergleichen. Die Zugeständnisse, für die sie damals kämpfen mussten, stehen heute als elementare demokratische und rechtstaatliche Grundrechte außer Frage. Ein Beispiel: Erst ab 1919 durften Mädchen öffentliche Mittelschulen besuchen. Heute stellen sie sogar die Mehrheit in den Maturaklassen.

Trotz unbestreitbarer Verbesserungen für die Frauen, die in den letzten Jahrzehnten z.B. im Ehe- und Familienrecht und bezüglich Bildungschancen erzielt werden konnten, ist immer noch viel zu tun, betonte Landesrätin Schmid – insbesondere was die Wertschätzung der Familienarbeit, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die beruflichen Aufstiegschancen und die Entlohnung der Arbeit von Frauen betrifft.

Gerade hinsichtlich der Berufswahl müssen nach wie vor Rollenklischees abgebaut werden, um Mädchen verstärkt zu motivieren, sich auch für technische Berufe zu interessieren. "Hier zeigen bewährte Initiativen wie girls day, MUT – Mädchen und Technik, FIT etc. Erfolg", so Frauenreferatsleiterin Monika Lindermayr.

Allerdings: Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern verringern sich kaum. Der Einkommensnachteil von Frauen beim Vollzeit-Jahreseinkommen beträgt immer noch über 30 Prozent, bei der Pension sogar noch höher. Dieses Thema bleibt daher ein Schwerpunkt aller künftigen Gleichstellungsbemühungen, sagte Landesrätin Schmid.

Ebenso wichtig ist für sie die partnerschaftliche Aufteilung der familiären Betreuungsarbeit. Im Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter sei es maßgeblich, dass sowohl Männer als auch Frauen keine übermäßigen Nachteile in der Einkommens- und Karriereentwicklung bei der Inanspruchnahme von Kinderbetreuungszeiten (Karenz, Elternteilzeit) oder auch bei der Pflege von älteren Familienmitgliedern haben.

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