Presseaussendung · 19.05.2010 Gute Entlastungswirkung durch Korridorvignette Land Vorarlberg und ASFINAG präsentierten Ergebnisse der Verkehrsstudie

Veröffentlichung
Mittwoch, 19.05.2010, 15:39 Uhr
Themen
Verkehr/Korridorvignette/ASFINAG/Rüdisser
Redaktion
Gerhard Wirth

Bregenz (VLK) – Zwei Euro pro Fahrtrichtung, 24 Stunden Gültigkeitsdauer ab Kauf, über 1,3 Millionen Stück verkauft – nach eineinhalb Jahren Laufzeit ziehen Land und ASFINAG eine positive Zwischenbilanz zur Korridorvignette. Dies belegt der Schlussbericht der begleitenden Verkehrsstudie, der heute, Mittwoch in Bregenz präsentiert wurde. "Die Entlastungswirkung ist höher als ursprünglich erwartet und die unerwünschten Verlagerungseffekte sind im Verhältnis zum Gesamtverkehr gering", zeigte sich Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser erfreut.

Seit September 2008 ist die Korridorvignette für den 23 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems (Exit 23) auf der A14 Rheintal/Walgau Autobahn gültig. "Seit Start im September 2008 bis einschließlich April 2010 wurden an den Automaten und bei allen Vertriebsstellen insgesamt 1.332.156 Stück Korridorvignetten verkauft“, teilte Josef Fiala, Geschäftsführer der ASFINAG Maut Service GmbH, mit. Davon entfielen 669.816 Stück (50,3 Prozent) Vignetten auf die Fahrtrichtung Hohenems, 496.670 Stück (37,3 Prozent) Vignetten auf die Fahrtrichtung Hörbranz und 165.670 Stück (12,4 Prozent) auf Korridorvignetten für beide Fahrtrichtungen, welche doppelt zu zählen sind. Etwa 57 Prozent aller verkauften Korridorvignetten wurden an den Automaten gelöst, der Rest bei den derzeit 23 Vertriebsstellen.

Wirkungen der Korridorvignette

"Die damit erreichte Entlastungswirkung ist höher als ursprünglich erwartet, die unerwünschten Verlagerungseffekte sind im Verhältnis zum Gesamtverkehr gering", sagte Landesrat Rüdisser. Die Entlastung beträgt in Bregenz an Wochenenden immerhin knapp 1.500 Kfz/24h, das sind sechs bis sieben Prozent des Gesamtverkehrs an diesen besonders stauanfälligen Tagen.
Der dadurch beispielsweise auf Lustenau verlagerte Mehrverkehr liegt an den Wochenenden, je nach betrachtetem Abschnitt, bei 70 bis 225 Kfz/24 h, das sind bezogen auf den Gesamtverkehr rund 0,5 bis zwei Prozent. Am Grenzübergang Hohenems beträgt der Mehrverkehr an Wochenenden mit ca. plus 600 Kfz/24 h rund sechs Prozent. Da der Gesamtverkehr durch Diepoldsau jedoch deutlich höher ist als am Grenzübergang, liegt der Mehrverkehr in diesem Bereich tatsächlich bei drei bis vier Prozent. An Werktagen sind infolge der geringeren Entlastungswirkung auch die Mehrbelastungen deutlich geringer. Durch die Korridorvignette bedingte Verkehrszunahmen auf dem untergeordneten Verkehrsnetz südlich von Hohenems treten praktisch nicht auf.

Durch die gesetzlich festgelegte, zeitlich befristete Einführung der Korridorvignette soll der Großraum Bregenz vom Verkehr entlastet werden. Mit Fertigstellung der zweiten Röhre des Pfändertunnels und der anschließenden Generalsanierung der bestehenden Tunnelröhre im Jahr 2013 werde der Verkauf der Korridorvignette daher eingestellt, informierte ASFINAG-Geschäftsführer Fiala.

Fazit der Verkehrsstudie
•    Die Korridorvignette liefert den erwarteten Beitrag zur Entlastung der Ortsdurchfahrten im unteren Rheintal
•    Inanspruchnahme an Wochenenden deutlich höher als an Werktagen (3.714 versus 2.360 Fahrten/24h)
•    Erwünschte Abnahme des Vignettenfluchtverkehrs durch Bregenz, besonders an "staugefährdeten"
     Wochenenden um rund -1.500 Kfz/24h
•    Unerwünschte, jedoch nur geringe Verkehrszunahme am untergeordneten Straßennetz, rund 600 Kfz/24 h an 
     Wochenenden am Grenzübergang Hohenems/Diepoldsau
•    Für die ASFINAG bedeutet jede Fahrt mit einer Korridorvignette im Vergleich zu den anderen Vignettenarten
     einen Einnahmenausfall. Dieser beträgt bisher rund 500.000 Euro netto.

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