Presseaussendung · 24.06.2009 Jugend auf Teilnahme an Politik vorbereiten Gemeinsame Länderkonferenz von Deutschland, Österreich und Südtirol
- Veröffentlichung
- Mittwoch, 24.06.2009, 15:45 Uhr
- Themen
- Politik/Länder/Jugend/Halder
- Redaktion
- Gerhard Wirth
Graz (VLK) – "Jugend und Politik" war das zentrale Thema der gemeinsamen Konferenz der Landtagspräsidentinnen und -präsidenten von Deutschland, Österreich und Südtirol, die gestern, Dienstag, in Graz unter Vorsitz von LTP Siegfried Schrittwieser zu Ende ging. Besprochen wurden insbesondere Bedeutung und Entwicklungen in Sachen politische Bildung für Schülerinnen und Schülern sowie Studierende, aber auch für Lehrpersonen. Mit einem ambitionierten Programm und der Aktion "Demokratie braucht dich" habe der Vorarlberger Landtag bereits wichtige Akzente gesetzt, sagte Landtagspräsident Gebhard Halder.
Der Politikwissenschafter Peter Filzmaier informierte die Konferenzteilnehmerinnen und –teilnehmer über die Ergebnisse einer Untersuchung, laut der drei von vier Jugendlichen der Meinung sind, Politikerinnen und Politiker kümmerten sich zu wenig um die Meinung der jungen Menschen. Politik habe für die Jugendlichen nur einen geringen Stellenwert - weit hinter Familie, Freunde, Arbeit, Schule und Ausbildung sowie Freizeit.
In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sich die Landtagspräsidentinnen und –präsidenten für eine jugendgerechte Politik und Gesellschaft aus. Das erfordere eine mehr themen- und sachbezogene Arbeit, eine angemessene und vertretbare Streit- und Diskussionskultur in den Parlamenten sowie eine noch bessere Öffnung und damit Bürgernähe der Landtage. Zudem müsse die Jugend durch eine intensive Vermittlung politischer Bildung verstärkt auf die Teilnahme an Politik und Gesellschaft vorbereitet werden. Hier hätten vor allem die Schulen einen wichtigen Beitrag für die Herausbildung einer demokratischen politischen Kultur zu leisten.
Mit der Aktion "Demokratie braucht Dich – Komm in den Landtag!" ist es in Vorarlberg gelungen, im letzten halben Jahr weit über 1.000 Schülerinnen und Schüler anzusprechen und sie mit dem Wesen und den Aufgaben des Landtages vertraut zu machen, erläuterte LTP Halder. Darüber hinaus werden Anliegen aus dem Schülerparlament direkt von den Vertretern der Schülerinnen und Schüler im zuständigen Landtagsausschuss vorgetragen und finden so Eingang in die landespolitische Arbeit.
Für Halder ist klar, dass die Politik die Mitwirkung junger Menschen braucht. Mit der Wahlaltersenkung in Österreich auf 16 Jahre sei ein erster und wichtiger Schritt gesetzt worden. "Unsere Aufgabe als politische Entscheidungsträger muss es darüber hinaus aber sein, Wesen und Ziele der politischen Arbeit den jungen Menschen näher zu bringen und bei den jungen Leuten die Lust an Demokratie und Politik zu wecken", so Halder.
Die gemeinsame Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten der 26 Landtage von Deutschland, Österreich und Südtirol findet – mit turnusmäßigem Veranstalter- und Vorsitzwechsel – alle zwei Jahre statt.