Presseaussendung · 20.04.2018 Landtagsenquete zu Langzeitpflege Landtagspräsident Sonderegger: „Dieses Thema ist aktuell und betrifft uns alle“

Veröffentlichung
Freitag, 20.04.2018, 17:30 Uhr
Themen
Politik/Landtag/Landtagsenquete/Sonderegger
Redaktion
Mathias Bertsch

Rankweil (VLK) – „Altern in Würde – Langzeitpflege zwischen Qualitätssicherung und Finanzierung“ lautete das Thema der diesjährigen parlamentarischen Enquete des Vorarlberger Landtags, die heute (Freitag, 20. April 2018) im Vinomnasaal stattfand. Laut Landtagspräsident Harald Sonderegger hat die Langzeitpflege große Bedeutung für die Zukunft unserer Gesellschaft, die Antworten der Enquete sollen Orientierung für die Weiterentwicklung der Pflege in Vorarlberg bieten.

Sonderegger erklärte zum Hintergrund der diesjährigen parlamentarischen Enquete: „Die Langzeitpflege steht vor großen Herausforderungen – mit Druck aus verschiedensten Richtungen. Es stellen sich vielfältige Fragen, mit denen sich der Vorarlberger Landtag schon seit Jahren beschäftigt: Fragen zu Qualitätsstandards, zum Fachpersonal und zur Finanzierung.“ Derzeit sei in diesem Themenbereich „viel im Fluss“, die mit Beginn des Jahres in Kraft getretene Abschaffung des Pflegeregresses sei nur ein Beispiel dafür. Das Thema betreffe sehr viele Menschen, wie der Landtagspräsident festhielt: „Vielleicht als Pflegende, vielleicht als Pflegebedürftige oder Angehöroge.“ Deshalb sei es ihm ein großes Anliegen, das Thema „Langzeitpflege“ in den parlamentarischen Mittelpunkt zu rücken und aus unterschiedlichen, vielleicht bisher nicht so präsenten Blickwinkeln zu betrachten. Wichtig scheinen ihm deshalb vor allem individuelle Lösungen, die sich an den Möglichkeiten der Betroffenen und ihren Familien orientieren.


Impulsreferate

Parlamentarische Enqueten bieten den Abgeordneten die Möglichkeit, sich abseits von Ausschuss- und Landtagssitzungen vertiefend über Themen im Wirkungsbereich des Landesparlaments zu informieren und mit Experten zu beraten. Welches Thema Gegenstand der jährlich vom Landtag veranstalteten Enquete sein soll, entscheiden die Fraktionen des Landtags abwechselnd. Die Langzeitpflege wurde von der Landtagsfraktion Die Grünen zum Thema der vierten Enquete in dieser Landtagsperiode gewählt.

Drei renommierte ReferentInnen analysierten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln:

  • Sabine Bartholomeyczik (Universität Witten/Herdecke) widmete sich der Definition einer „guten Pflegequalität in der Langzeitversorgung“ und den diesbezüglichen Herausforderungen. Sie ging auf konkrete Problemquellen sowie Beispiele aus dem Pflegealltag ein und empfahl vor allem auch, die anspruchsvolle Pflegearbeit angemessen zu würdigen.

  • Elisabeth Rappold (Gesundheit Österreich GmbH) referierte darüber, wie Pflegepersonal für die Langzeitpflege sowohl zu gewinnen als auch zu halten ist. Ihre Lösungsansätze waren: des Zusammenspiels verschiedener Systempartner (Politik, Organisationen und Pflegepersonen) weiter zu verbessern, die Arbeitgeber-Attraktivität zu stärken und das Einrichtungsimage zu heben. Besonders hob sie auch die Notwendigkeit von Maßnahmen hervor, die es braucht, wenn Pflege in Zukunftkein reines„Frauenthema“ mehr sein soll.

  • Wolfgang Mazal (Universität Wien) griff in seinem Impulsreferat Rechtsfragen betreffend die Organisation und die Finanzierung auf. Konkret thematisierte er Rechtsprobleme wie „zersplitterte Kompetenzen“ oder die „Verbundlichung“, äußerte aber auch verschiedene Überlegungen zur Gewinnung zusätzlicher Organisationspotenziale, zur Tarifgestaltung auf Ebene des Landes und zu Versicherungsmodellen.

Diskussion

An der anschließenden Diskussion nahmen neben Landtagsvizepräsident Ernst Hagen sowie Landtagsvizepräsidentin Martina Rüscher, den Klubobleuten und den weiteren Abgeordneten des Landtags auch Landesstatthalter Karl-Heinz Rüdisser, die Landesrätinnen Katharina Wiesflecker und Barbara Schöbi-Fink sowie Landesrat Christian Bernhard teil.
 

Landtagspräsident Sonderegger versicherte: „Die Antworten, die wir gefunden haben, – und vielleicht gerade auch die, die wir nicht finden konnten – sollen uns bei der Orientierung unterstützen, wie wir die Pflege in Vorarlberg weiterentwickeln.“ So fließen die Erkenntnisse aus der heuten Enquete in die weitere Landtagsarbeit ein. Sie können beispielsweise in konkrete Anträge oder Anfragen der Abgeordneten münden oder sich in neuen Konzepten wiederfinden.

Die parlamentarische Enquete kann online im Videoarchiv des Vorarlberger Landtags auf www.vorarlberg.at/landtag nachgesehen werden.

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