Presseaussendung · 15.03.2018 Kinderonkologie: Maßnahmenpaket soll KH Dornbirn als Anlaufstelle sichern Runder Tisch mit betroffenen Eltern - LR Bernhard und Bgm. Kaufmann: Qualitativ hochwertige Versorgung in Vorarlberg

Veröffentlichung
Donnerstag, 15.03.2018, 21:07 Uhr
Themen
Gesundheit/Kinderonkologie/Bernhard/Kaufmann
Redaktion
Thomas Mair

Dornbirn (VLK) – Nach intensiven und konstruktiven Gesprächen zwischen Land Vorarlberg, Stadt Dornbirn sowie der Uniklinik Innsbruck wurde ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das Dornbirn als Koordinationsstelle und somit als Ansprechpartner für Vorarlberger Patientinnen und Patienten nachhaltig sichert. Im Rahmen eines Runden Tisches am Krankenhaus Dornbirn wurden Eltern betroffener Kinder und dem medizinischen Personal die Maßnahmen vorgestellt.

Der Runde Tisch dient der Information, einem konstruktiven Austausch und dem Bemühen, für alle Beteiligten geeignete Lösungen zu finden. Seit mehreren Jahrzehnten besteht eine exzellente Zusammenarbeit in der medizinischen Betreuung von an Krebs erkrankten Kindern zwischen der Universitätsklinik Innsbruck und der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde des Krankenhauses Dornbirn. Gesundheitslandesrat Christian Bernhard: „Das Krankenhaus Dornbirn wird weiter eine zentrale Anlaufstelle für krebskranke Kinder und ihre Familien bleiben. In enger Abstimmung mit den Partnern in Innsbruck.  Bei all diesen Maßnahmen steht die Sicherstellung der medizinischen Qualität in der Versorgung krebskranker Kinder  an erster Stelle“.

Bürgermeisterin Andrea Kaufmann: „Dank Primar Bernd Ausserer und einem hervorragenden Team haben wir in Dornbirn einen Schwerpunkt für Kinderonkologie aufgebaut. Dazu wurden notwendige bauliche Investitionen getätigt, die fortlaufenden Schulungen der Mitarbeiter finanziert, notwendige Stellen für Psychologen und Pflege geschaffen sowie ein gut funktionierndes und wichtiges Netzwerk aufgebaut. Eine Schließung stand und steht nie im Raum.“

Ausserer: KH Dornbirn bleibt Anlauf- und Koordinationsstelle

„Der Grat zwischen Wirkung und Nebenwirkung von Therapien ist im onkologischen Bereich gerade bei Kindern schmal. Um hier richtig reagieren zu können, sind eine hohe Expertise und viel Erfahrung notwendig. In der engen Zusammenarbeit mit der Uniklinik Innsbruck und dem Fachwissen vor Ort in Dornbirn wird nachhaltig gewährleistet, dass eine professionelle medizinische und optimale menschliche Versorgung der kleinen Patientinnen und Patienten sowie deren Familien sichergestellt bleibt. Die begleitenden Maßnahmen für die Familien, die zur Diagnostik und Therapie nach Innsbruck fahren müssen, sind eine wichtige Verbesserung. Dass das Krankenhaus Dornbirn nach wie vor erste und überaus wichtige Anlauf- und Koordinationsstelle bleibt, ist für die Familien wichtig“, sagt Bernd Ausserer.

Müller: Starke Partnerschaft

„Die Zusammenarbeit ist wesentlich. Wichtig ist es für beide Seiten, verlässliche Ansprechpartner bieten zu können. Ein Onkologe in Vorarlberg kann nicht die Gesamtverantwortung für 365 Tage Versorgung rund um die Uhr übernehmen. Wir schätzen aber die Arbeit der Anlauf- und Koordinationsstelle sehr und unterstützen ihre Bemühen aktiv. Das bedeutet, wir helfen bei der Ausbildung von Fachpersonal und unterstützen auch die Suche für einen Facharzt mit Additivfach Kinderonkologie“, so Univ.-Prof. Thomas Müller, Klinikdirektor der Pädiatrie I in Innsbruck.

4 Punkte Maßnahmenpaket erarbeitet

Faktum ist: Ein Kinderonkologe in Vorarlberg reicht nicht aus, um die Versorgung im KH Dornbirn in Kooperation mit der Universitätsklinik Innsbruck sicherzustellen. Es braucht rund um den Kinderonkologen zumindest ein Team von onkologisch geschulten und erfahrenen Fachärzten, Pflegepersonal und psychologischer Betreuung.

Land, Stadt Dornbirn und Universitätsklinik Innsbruck haben ein 4 Punkte Maßnahmenpaket erarbeitet.

1. Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung in Vorarlberg: In Vorarlberg wird es auch zukünftig eine kinderonkologische Behandlung und Betreuung geben. 

In Dornbirn werden jedenfalls auch zukünftig angeboten:

- die medizinischen Dauertherapien in Form von oralen Chemotherapien
   - die Routinekontrollen mit klinischen, laborchemischen und bildgebenden Untersuchungen,
   - die Versorgung bei akuten Problemen und Komplikationen (zB Fieber)
   - die psychosoziale Betreuung
   - die palliative Betreuung

Innsbruck:

- Vorstellung des Kindes in Innsbruck, Diagnose und Festlegung der Therapie (wie bisher) und gemeinsame Entscheidung im Einzelfall, welche Therapie an welchem Standort durchgeführt werden kann
   - stellt eine Rund-um-die-Uhr Kontaktaufnahme für Dornbirn sicher
   - garantiert die sofortige Aufnahme im Falle einer medizinisch notwendigen Transferierung
   - Durchführung von Jahreskontrollen
   - Bei stammzellentransplantierten Kindern: Durchführung der Nachsorgekontrollen
   - Dokumentation

2. Verstärkte Unterstützung für betroffene Familien

Das Land Vorarlberg wird den betroffenen Familien für die Betreuung zu Hause eine Unterstützung durch FamilienhelferInnen der ARGE Familienhilfe (Caritas, des Vbg Familienverbandes, etc.) zur Verfügung stellen.

Bei medizinischer Notwendigkeit der Versorgung in Innsbruck kommen bei Bedarf folgende Punkte zum Tragen:

   - Von der Vorarlberger Gebietskrankenkasse werden finanzielle Unterstützungen gewährt für den Transport zum Referenzzentrum nach Innsbruck sowie die Nächtigung in Innsbruck (zB bei Chemotherapieserien).
   - Seitens des Krankenhauses Dornbirn wird bei Bedarf und auf Wunsch eine verstärkte pflegerische Unterstützung für die Fahrten mit den betroffenen Kindern nach Innsbruck angeboten werden (Begleitung der Fahrten nach Innsbruck durch Diplomkrankenpflege).
   - Die Organisation des Transportes sowie der Unterbringung der Familie in Innsbruck erfolgt bei Bedarf durch das Krankenhaus Dornbirn.

3. Ausschreibung Facharzt/Fachärztin für Kinderonkologie: Es wird seit 2016 laufend in Jobportalen und einschlägigen Medien nach Kinderfachärzten/ärztinnen mit dem Additivfach Kinderonkologie gesucht. Die Bemühungen werden fortgesetzt.

4. Langfristige Sicherstellung der kinderonkologischen Expertise in Vorarlberg –   verstärkte Ausbildung im Bereich Kinderonkologie: Dazu sollen zusätzlich zwei Ausbildungsstellen für Kinderfachärzte in Dornbirn beantragt werden. Auch ein Ausbildungs-Rotationsmodell mit der Universitätsklinik Innsbruck wird eingerichtet.

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