Presseaussendung · 12.01.2018 Wallner: „Vorarlberger Hospiz- und Palliativangebot wird weiter ausgebaut" Stationäre Einrichtung "Hospiz am See" eröffnet – Landeshauptmann: "Erneuter Entwicklungssprung für palliative Betreuung und Hospizbegleitung im Land"

Veröffentlichung
Freitag, 12.01.2018, 13:30 Uhr
Themen
Gesundheit/Palliativmedizin/Hospiz/Wallner/Bernhard/Wiesflecker
Redaktion
Simon Groß

Bregenz (VLK) – Am Freitag (12. Jänner) hat Landeshauptmann Markus Wallner die im ehemaligen Sanatorium Mehrerau untergebrachte Einrichtung "Hospiz am See" offiziell eröffnet. Land und Caritas Vorarlberg stellen für die bauliche Erneuerung und Umgestaltung des Hospizzentrums in Summe rund 2,4 Millionen Euro bereit. "Vorarlbergs Hospiz- und Palliativkultur ist gelebte Solidarität", betonte der Landeshauptmann beim Festakt. Mit dem stationären Hospiz würde die palliative Betreuung und Hospizbegleitung im Land einen erneuten Entwicklungssprung machen, hielt Wallner zudem fest.

Mitte Dezember 2016 erfolgte der positive Abschluss der Baurechtsverhandlung, im Februar 2017 startete der Generalumbau der zwei Stockwerke und des Erdgeschosses. Nunmehr stehen für die Betreuung und Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden insgesamt zehn Zimmer zur Verfügung. Hinzu kommen ein Andachtsraum, ein Besprechungszimmer und weitere Arbeits- und Funktionsräume. Für drei regionale Hospizteams sowie das Hospizteam für Kinder und Jugendliche (HOKI) konnten ebenfalls neue Räumlichkeiten eingerichtet werden. Im Erdgeschoss befinden sich neben einer Arztordination die Umkleiden für die Angestellten des Hospiz sowie Technik- und Hauswirtschaftsräume.

"Solidarische Hilfe für jene, die sich nicht mehr selbst helfen können"

Es sei sehr positiv zu bewerten, dass die Zukunft des Sanatoriums Mehrerau gesichert werden konnte, sagte der Landeshauptmann bei der Eröffnung: "Dabei behält das traditionsreiche Haus auch seinen ursprünglichen Auftrag, seine Grundidee, nämlich Menschen zu pflegen und Familien sowie Angehörigen Trost und Zuspruch zu spenden". Gerade auch an der heimischen Hospiz- und Palliativversorgung zeigt sich für Wallner, "dass Vorarlberg ein stark sozial orientiertes Land ist, in dem Selbsthilfe, private Initiative und die solidarische Hilfe für jene, die sich nicht mehr selbst helfen können, eine große Rolle spielen". Ein diesbezüglich wichtiges Signal wurde in Vorarlberg 2004 gesetzt. Damals sind der Schutz des Lebens und die Achtung der Würde des Menschen im Sterben in der Landesverfassung verankert worden.

Caritasdirektor Walter Schmolly sieht im Hospiz am See "Ausdruck und Leuchtturm dafür, dass das Sterben ein wesentlicher Teil des Lebens ist. Dem werden wir als Gesellschaft gerecht durch eine Kultur des Miteinanders und durch entsprechende Orte, an denen Menschen ihre letzte Lebensphase würdevoll verbringen können".

Erweiterung der Versorgung

Von einer wichtigen Erweiterung des Versorgungsnetzes sprachen am Rande der Veranstaltung auch Gesundheitslandesrat Christian Bernhard und Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker. "Mit der neuen Hospizstation finden betroffene Menschen und ihre Angehörigen einen würdigen und ansprechenden Raum vor, in dem fachliche und menschliche Qualität in Abstimmung und Kooperation mit der Palliativstation Hohenems bestmögliche Betreuung und Pflege gewährleisten", sagte Bernhard mit Hinweis auf die besondere Rolle des Hospizes als Einrichtung sowohl der Sterbe- als auch der Trauerbegleitung. "Ziel aller Pflege- und Betreuungsleistungen ist es, bis zuletzt Menschenwürde und Lebensqualität sicherzustellen", hob Landesrätin Wiesflecker hervor.

Dank für engagierte Arbeit

Dem Dank von Landeshauptmann Markus Wallner an alle in diesem wichtigen Bereich haupt- und ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern schlossen sich Bernhard und Wiesflecker ebenfalls an. "Der engagierten Arbeit gebührt Dank sowie Anerkennung und Respekt. In einem oft sehr belastenden Umfeld garantieren die Mitarbeitenden eine hohe Qualität der Betreuung und sind allen Betroffenen eine wertvolle Stütze", drückte der Landeshauptmann seine Wertschätzung für den großartigen Einsatz im Hospiz- und Palliativwesen aus. Einen speziellen Dank richtete Wallner an Elmar Simma und Karl Bitschnau: "Als Pioniere der Hospizbewegung in Vorarlberg haben sie die Werte der Hospizbewegung in unzähligen Krankenbesuchen und in der Begleitung schwerkranker Menschen gelebt und den Hospizgedanken in zahllosen Vorträgen Menschen in ganz Vorarlberg nahegebracht".

Hospiz- und Palliativversorgung: Vorarlberg in Vorreiterrolle

Persönlichkeiten wie Elmar Simma und Karl Bitschnau haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Vorarlberg heute in punkto Hospiz- und Palliativversorgung auch den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Zur spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung in Vorarlberg zählen sechs regionale Hospizteams, eines davon für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, zudem eine Palliativstation mit künftig 16 Betten in Hohenems sowie ein mobiles Palliativteam und nun auch die stationäre Einrichtung "Hospiz am See" mit zehn Zimmern. Im Jahr 2017 wurden in Vorarlberg rund 1.100 Patientinnen und Patienten von qualifizierten Ehrenamtlichen begleitet sowie 364 von Ärzten, Palliativpflegekräften und der Sozialarbeit des Mobilen Palliativteams betreut. Die etwa 240 Ehrenamtlichen wendeten im Vorjahr knapp 34.500 Stunden für ihre Hospiz-Dienste auf. Von der professionellen Begleitung profitieren gerade auch die Angehörigen: Im Durchschnitt werden jährlich rund 4.500 Personen begleitet.

Weitere Bauarbeiten am ehemaligen Sanatorium

Während die Arbeiten am Hospiz, das von der Caritas geführt wird, weitgehend abgeschlossen sind, soll demnächst die Entscheidung über die weitere Nutzung des ersten Stockwerks fallen. Zur Auswahl stehen weitere Arztordinationen oder eine Praxis für ambulante Rehabilitation.

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